Moskau. In einem aktuellen Interview der „New York Times“ hat jetzt der russische Geopolitiker und langjährige Präsidentenberater Sergej Karaganow eine umfassende Bewertung des Ukraine-Konflikts vorgenommen und dabei auch über mögliche Zukunftsszenarien gesprochen. Das Gespräch kann kann als Fortsetzung eines Interviews der britischen Wochenzeitung „New Statesman“ vom April 2022 und eines weitere der italienischen geopolitischen Zeitschrift „Limes“ vom Juni betrachtet werden.
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Karaganow interpretiert den Krieg in der Ukraine als Ergebnis der schleichenden „Beziehungseskalation“ zwischen der NATO und Rußland. Er nimmt für sich in Anspruch, die Gefahr des Krieges lange vorausgeahnt und davor gewarnt zu haben. Allerdings sei die russische Führung von einem baldigen Zusammenbruch des politischen Westens überzeugt gewesen, und zwar aufgrund wirtschaftlicher Schwächen ebenso wie eines allgemeinen politisch-moralischen Niedergangs. Im Grunde habe der neue Kalte Krieg schon vor über einem Jahrzehnt und somit bereits vor dem Euromaidan in der Ukraine begonnen.
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Die westlichen Eliten versuchten, in der Ukraine ihren schleichenden Niedergang aufzuhalten, indem sie die Ukraine zu einer „auf das Herz Rußlands“ gerichteten Speerspitze auserkoren hätten. Der Konflikt war aus der Sicht Moskaus unausweichlich, weshalb Rußland die Entscheidung getroffen habe, zuerst zuzuschlagen.
Die Reaktionen des Westens seien angesichts zahlreicher Krisen und der verzweifelten Lage der westlichen Führungseliten vorhersehbar gewesen, so Karaganow. Im aktuellen militärischen Konflikt geht es letztlich auch nicht um die Ukraine. Vielmehr sei der Konflikt für die zunehmend das Vertrauen der eigenen Völker einbüßenden westlichen Eliten geradezu existenziell.
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Die aktuell herrschende westliche Elite werde diesen Konflikt nicht überdauern, prognostiziert Karaganow. Dennoch würden die meisten westlichen Staaten, nachdem sie den ihnen in den späten 1980er-Jahren „aufgezwungenen liberalen globalistischen Imperialismus“ abgestreift hätten, durchaus wieder gedeihen.
Rußland werde mit Blick auf den politischen, wirtschaftlichen und moralischen Verfall des Westens gut beraten sein, für die nächsten ein bis zwei Jahrzehnte deutlich auf Distanz zu gehen. Nach einem teilweisen Elitenwechsel im Westen dürften sich die Beziehungen aber wieder normalisieren. Keinesfalls verfolge Rußland die selbstmörderische Entscheidung, sich vom Rest der Welt zu isolieren. Vielmehr sei die Welt gerade dabei, sich von der westlichen Hegemonie endgültig zu befreien, und könne dabei nur gewinnen.
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Die internationale Abkehr von Rußland hängt nach Ansicht Karaganows eng mit dem Phänomen der sogenannten „Cancel Culture“ zusammen. Die russische Kultur, ja alles Russische, falle im Westen jener verhängnisvollen Bewegung zum Opfer. Dies sei jedoch ein grundsätzliches Problem des Westens, der auch die eigene Geschichte, die eigene Kultur sowie die christliche Moral und Werte „cancele“. Letztlich habe die aggressive westliche Politik aber auch Vorteile – sie trage dazu bei, die russische Gesellschaft und die Eliten von den „Überresten prowestlicher Elemente“ zu säubern.
Im Gegensatz zum Westen habe Rußland die Freiheit des Denkens und der intellektuellen Diskussion nach wie vor bewahren können. Jedenfalls seien in der Russischen Föderation Phänomene wie Cancel Culture oder auch die „erdrückende politische Korrektheit“ nicht zu finden. Rußland verschließe sich auch nicht der europäischen Kultur, vielmehr werde man auch künftig einer der wenigen Orte bleiben, die den Schatz der europäischen, westlichen Kultur und ihrer geistigen Werte bewahren.
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Als minimales Kriegsziel Rußlands bezeichnet Karaganow die Einnahme des Donbass sowie die Eroberung der gesamten Süd- und Ostukraine. Es gelte, das unter der Kontrolle Kiews verbliebene Gebiet politisch zu neutralisieren und vollständig zu entmilitarisieren.
Die russische Führung sieht Karaganow dabei vor eine existentielle Wahl gestellt. Sollte Rußland die Chance auf Entwicklung als „stolzer und souveräner Staat“ gewahrt sehen wollen, sei die aktuelle Schlacht für eine zukünftige „gerechte und stabile Weltordnung“ zwingend fortzuführen.
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Die Ukraine sei im übrigen nur ein kleiner Teil des umfassenden Niederganges der durch die USA weltweit aufgezwungenen „Weltordnung des globalen liberalen Imperialismus“. Die Welt bewege sich derzeit auf ein viel gerechteres und freieres System der Multipolarität sowie der Vielfalt von Zivilisationen und Kulturen zu. Eines der Zentren der kommenden Weltordnung werde in Eurasien entstehen, mit Rußland in seiner natürlichen Rolle als „Zivilisation der Zivilisationen“ und des nördlichen Garanten der globalen Balance.
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Sergej Karaganow gilt als der egozentrischste und schillerndste außen- und sicherheitspolitische Vordenker Rußlands. Er ist seit langem für seine provokativen und polarisierenden Aussagen bekannt. Über zwei Jahrzehnte lang war Karaganow einflußreicher Berater der russischen Präsidenten Jelzin und Putin. Er war Mitbegründer und Ehrenvorsitzender der ältesten russischen NGO, des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik (SVOP), sowie der wichtigen außenpolitischen Zeitschrift „Russia in Global Affairs“. Sich selbst sieht der wissenschaftliche Direktor der Fakultät für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen an der renommierten russischen Universität Higher School of Economics als geistigen Vater der Hinwendung Rußlands zur asiatisch-pazifischen Region. (mü)
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Man sollte vorrangig und gemeinsam an der Bekämpfung des Klimawandels und der Überbevölkerung arbeiten. Wenn im Himalaya die Gletscher schmelzen werden 1 Milliarde Chinesen ohne ausreichende Wasserversorgung sein. In den USA sah man in den letzen Wochen eklatante Wasserknappheit in einigen Regionen.
Wie kontraproduktiv Machtspiele für Menschen und Umwelt sind, sieht man im Augenblick an V. Putins Krieg in der Ukraine.
Was ist daran egozentrisch und schillernd. Es ist einfache klare Logik, die angewendet auf die letzten 2 Dekaden zu diesen Schlußfolgerungen führt.
Nur ideologisch Verblendete WOLLEN die weder die Dekadenz noch den unausweichlichen finanziellen Untergang des jetzigen Westens sehen und schon gar nicht
die vergangene NATO-Politik mitbedenken.
Linear statt systemisch zu denken ist eine Steinzeitmethode.
Egozentrisch u. schillernd sind für einen politischen Analytiker vernichtende Bewertungen. Karaganov ist offenbar ein „Systemling“. Er benennt die Schwächen Russlands überhaupt nicht. Aussagen über die Schwächen des Westens entsprechen voreingenommenem Wunschdenken.
Gibt es aus russischer Sicht eigentlich auch realistische Politologen?
„Russisches Minimalziel die gesamte Südukraine“
=> Die westliche Drei-Meere-Initiative,
polnisches Großreich von Oder-Neiße bis Schwarzmeer,
durchkreuzen.
„Russisches Minimalziel die gesamte Südukraine““ NICHT RUSSISCHES SONDERN DAS ZIEL DIESER, DIE HINTER DEN RUSSEN STEHEN U. SIE DIRIGIEREN.! UM DEN GAESTEN AUS DEM N.O. NEUE GEBIETE VORZUBEREITEN. DORT GIBT ES SEIT JAHREN GROSSE PROBLEME MIT WASSER U. MOCH DAZU VIELE, VIEL ARABER IN DER NACHBARSCHAFT.