Washington/New York. Nicht nur der europäische Wirtschaftsmotor stottert – auch die US-Ökonomie gerät zunehmend in Bedrängnis. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinkt seit Jahresbeginn. Die steigenden Preise drosseln den Konsum. Die steigenden Zinsen der Fed belasten Unternehmen. Doch die US-Notenbank will eine Flaute in Kauf nehmen, um die Inflation zu überwinden.
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„Der wichtigere Punkt ist, daß die Wirtschaft angesichts der seit vier Jahrzehnten anhaltenden hohen Inflation, der rapide steigenden Kreditkosten und der allgemeinen Verschärfung der finanziellen Bedingungen schnell an Schwung verloren hat”, erklärt Sal Guatieri, leitender Ökonom bei BMO Capital Markets (der Investmentbanking-Tochter der kanadischen Bank of Montreal). „Die Wirtschaft könnte leicht in eine Rezession abrutschen.”
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Nach einem Bericht des US-Handelsministeriums verlangsamen sich nicht nur die Ausgaben der privaten Haushalte, gleichzeitig sind auch Unternehmensinvestitionen, staatliche Ausgaben und der Wohnungsbau rückläufig. Der Bericht zeigt auch auf, wie die Inflation die Kaufkraft der Amerikaner untergraben hat und die straffere Geldpolitik der Fed zinsempfindliche Sektoren wie den Wohnungsbau geschwächt hat.
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„Der Rückgang des BIP im zweiten Quartal erhöht das Risiko, daß die Wirtschaft bis zum Jahresende in eine Rezession abrutscht, erheblich”, stellen die beiden Bloomberg-Ökonominnen Yelena Shulyatyeva und Eliza Winger fest. „Die nachlassende Dynamik macht die Wirtschaft anfällig für weitere negative Schocks wie eine potentielle Energiekrise in Europa oder verstärkte Versorgungsengpässe in der zweiten Jahreshälfte.”
Politische Spannungen werden damit auch in den USA wahrscheinlicher. (mü)
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