Lafontaine bringt es auf den Punkt: „Öffnet Nord Stream 2!“

7. Juli 2022
Lafontaine bringt es auf den Punkt: „Öffnet Nord Stream 2!“
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Saarbrücken. Erneut Kluges vom langjährigen SPD- und LINKE-Vorsitzenden Oskar Lafontaine. Dieser hat sich jetzt in einem Facebook-Eintrag erneut zur Lage geäußert und fordert unumwunden die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Die Pipeline ist zwar komplett einsatzbereit, ihre Indienststellung wird von der Bundesregierung aber unter Verweis auf das laufende bzw. ausstehende Zertifizierungsverfahren blockiert.

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An die Adresse der Ampel-Regierung gerichtet, schreibt Lafontaine: „Ich kann das Gejammere von Steinmeier, Scholz und anderen über die sozialen Verwerfungen, die entstehen werden, wenn der Gaspreis sich verdreifacht, nicht mehr hören. Wenn man nur von Staaten wie den USA, Saudi-Arabien oder Katar und Rußland, denen man völkerrechtswidrige Kriege vorwirft, Energie beziehen kann, dann sollte man den Lieferanten bevorzugen, der die beste und günstigste Ware hat. Das ist Rußland. Es wird zudem immer deutlicher, daß die deutsche Wirtschaft auch bei vielen anderen notwendigen Rohstoffen und Ersatzteilen eng mit Rußland verflochten ist.“

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Auch mit der Doppelzüngigkeit der deutschen Politik geht der langjährige Linken-Politiker ins Gericht: „Wenn man wegen Menschenrechtsverletzungen die Verbindungen zu einem Land abbricht, dann darf man mit den USA, die für die meisten Menschenrechtsverletzungen in der Welt verantwortlich sind, keinen Handel treiben.“ Und weiter: „Woher kommt diese deutsche Sucht, sich zu unterwerfen, wenn man sieht, wie sich deutsche Journalisten und Politiker gegenüber Washington verhalten?“

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Als Antwort auf die Krise gebe es nur eine Antwort. „Öffnet Nord Stream 2, um das Schlimmste zu verhindern.“

Bemerkenswerterweise ordnet Lafontaine die aktuelle Ukraine-Krise – sachlich völlig zutreffend – in ein geostrategisches Langzeitprojekt der amerikanischen „Neocons“ ein und zeigt die historischen Verbindungslinien auf: „In der Regierung Biden sitzen dieselben Neokonservativen, die sich für die Kriege der USA in Serbien (1999), Afghanistan (2001), Irak (2003), Syrien (2011) und Libyen (2011) starkgemacht und die den Einmarsch Rußlands in die Ukraine erst provoziert haben.“

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Es gehe jetzt darum, Fehler zu korrigieren und eine Katastrophe zu verhindern. „Keine Bundesregierung hat das Recht, Millionen Deutsche ärmer zu machen und die deutsche Wirtschaft zu ruinieren“, schreibt Lafontaine. (st)

Bildquelle: Wikimedia/Fraktion DIE LINKE. im Bundestag – 180613 Nein zur Nato/CC BY 2.0

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5 Kommentare

  1. Jürgen Rossel sagt:

    Oskar scheint es immer noch nicht registriert zu haben, das Unkel Sam,

    hier das Sagen hat!

    • Bernd Sydow . sagt:

      Was wollen Sie mit Ihrem Kommentar denn sagen? Soll Lafontaine, der als möglicherweise einziger Nicht-Afd-Spitzenpolitiker die Courage hat, gegen den hiesigen US-kontaminierten Mainstream zu argumentieren, sich etwa in einer Ecke verkriechen und schweigen?
      Der hiesige Mainstream wird wesentlich durch die US-Außenpolitik beeinflußt. Und sollte sich Deutschland (Bundesregierung) irgendwann entschließen, voll souverän und nicht mehr ein US-Vasall zu sein, muß es die Einflußnahme der USA auf die deutsche Politik unterbinden. Voraussetzung dafür ist freilich, daß Deutschland aus der US-dominierten NATO austritt. Es ist meine volle Überzeugung, daß Deutschland ohne NATO-Mitgliedschaft mindestens ebenso sicher wäre wie mit selbiger, denn die NATO nützt nichts gegen den hiesigen islamistischen Terrorismus! (Beispiel: Berliner Weihnachtsmarkt).
      Aber weil ein NATO-Austritt nicht geschehen wird („eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr“), muß Deutschland „Uncle Sam“ auf seinem Territorium wohl oder übel ertragen!

  2. Bernd Sydow . sagt:

    Oskar Lafontaine (Linke) hat bereits vor etlichen Wochen seinen glasklaren Verstand unter Beweis gestellt, indem er darauf hinwies, daß im Grunde der US-dominierte Westen Schuld am Ukraine-Konflikt ist. Denn die NATO – NATO und USA sind eins – hat ihre Zusicherung, sich nicht weiter „nach Osten“, also zur russischen Grenze hin, auszudehnen, permanent gebrochen! Und als NATO-Generalsekretär Stoltenberg die von Putin verlangten Sicherheitsgarantien für die Russische Föderation strikt ablehnte, hatte Putin gar keine andere Wahl, als seine Truppen präventiv in die Ukraine einmarschieren zu lassen.

    Die Europäische Union reagierte darauf mit verschärften Sanktionen (O-Ton Baerbock: „sollen Rußland richtig wehtun!“) und das deutsche Medienkartell mit einer beispiellosen Russenhetze. Auch deutsche Transatlantiker und Regierungspolitiker wünschen Putin gleichsam die Pest an den Hals.
    Als legitime Gegen-Sanktion schränkt Putin nun die Lieferung von russischem Erdgas an Deutschland rigoros ein. Für die Rest-Lieferung steht nur Nord Stream 1 zur Verfügung, denn Jamal (überlandleitung) wird von der Ukraine und Nord Stream 2 wird von der Bundesnetzagentur blockiert. Die Beeinträchtigungen für unsere Industrie und Wirtschaft und auch Privathaushalte durch diese Liefereinschränkung (60 Prozent), die die Folge der unverantwortlichen Rußland-Politik der Bundesregierung ist, sind bereits jetzt nicht zu übersehen.

    Ich habe allerdings meine Zweifel, ob die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 am gegenwärtigen Zustand irgendetwas ändern würde!

  3. incamas SRL sagt:

    Anna Wolf, Branchen-Expertin am ifo-Institut, merkte an, dass sich die aktuelle Versorgung der Firmen der Chemiebranche mit Vorprodukten kaum entspannt habe. In der aktuellen Umfrage des Instituts meldeten 57,5 Prozent der Unternehmen einen Mangel, nach 58,7 Prozent im Mai. unter dem Strich ist nach wie vor extrem teure Mangelwirtschaft an der Tagesordnung. Das scheint zur neuen Normalität zu werden. Die Unsicherheit über ein mögliches Ende aller Gaslieferungen aus Russland schwebt wie ein Damokles-Schwert über der ganzen deutschen Volkswirtschaft Dann hoffen wir doch einfach auf das versprochene grüne Wirtschaftwunder !!!

  4. Harry Schneider CYYZ sagt:

    Lafontaine waere ein besserer Kanzler als wie Scholz.

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