Berlin. Die Nahrungsmittelkrise nimmt Gestalt an: der Einfuhrpreis für Getreide ist im März so stark gestiegen wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen die Einfuhrpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 53,6 Prozent. Eine höhere Veränderungsrate hatte es zuletzt im Mai 2011 gegeben (+74,0 Prozent gegenüber Mai 2010).
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Dabei sind von den Preissteigerungen praktisch alle Getreidearten betroffen: Weizen verteuerte sich im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 65,3 Prozent, Gerste, Roggen, Hafer ebenfalls um 65,3 Prozent und Mais um 37,4 Prozent.
Die Preise für importiertes Getreide haben sich allerdings bereits vor dem Ukraine-Krieg deutlich verteuert – seit Januar 2021 liegen die monatlichen Veränderungsraten im Vergleich zum Vorjahresmonat durchweg im zweistelligen Bereich; allerdings hat der Krieg in der Ukraine die Situation nochmals verschärft.
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Die Gründe für den Preisanstieg seien vielfältig, so die Statistiker: eine hohe weltweite Nachfrage und ein verknapptes Angebot aufgrund schlechter Wetterbedingungen in wichtigen Anbauländern wie den USA, Kanada, Australien oder Südamerika, hohe Düngemittelpreise und steigende Transport- und Energiekosten. Der Ukraine-Krieg hat den Preisanstieg noch zusätzlich verstärkt.
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In Deutschland ist der Selbstversorgungsgrad von Getreide laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sehr unterschiedlich: sehr hoch liegt er zum Beispiel bei Weichweizen mit 125 Prozent oder Gerste mit 113 Prozent. Einen niedrigeren Selbstversorgungsgrad haben dagegen Körnermais (59 Prozent) oder Hartweizen (15 Prozent), der unter anderem für die Nudelproduktion benötigt wird. Ist der Selbstversorgungsgrad unter 100 Prozent, dann ist Deutschland auf Importe angewiesen. (st)
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Die staatlichen Stellen sollten offenlegen, wie hoch die staatliche Bevorratung ist oder ob überhaupt eine solche in nennenswerten Umfang besteht. Wenn auch eine rationierte Versorgung mit Nahrungs mitteln und
Energie sowie Futtermitteln und Dünger für die Landwirtschaft nicht mehr möglich ist, droht auch bei uns eine Hungerkrise – und der Bürgerkrieg. Auch für die auf Kosten der Bevölkerung gemästeten Kreise dürfte es dann recht ungemütlich werden.