Frankfurt/Main. Vor einem kompletten Importstopp russischer Energielieferungen, wie er von Bundesaußenministerin Baerbock und anderen Grünen-Spitzenpolitikern gefordert wird, hat jetzt auch die Bundesbank mit Nachdruck gewarnt. Ein vollständiger Einfuhrstopp könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nach Modellrechnungen der Bundesbank in eine Rezession stürzen. „Im verschärften Krisenszenario würde das reale Bruttoinlandsprodukt im laufenden Jahr gegenüber dem Jahr 2021 um knapp zwei Prozent zurückgehen“, heißt es im aktuellen Monatsbericht der Notenbank.
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Die Wirtschaftsleistung könnte damit um bis zu fünf Prozent niedriger ausfallen als in der März-Prognose der Europäischen Zentralbank (EZB) angenommen. In absoluten Zahlen wären das ungefähr 165 Milliarden Euro. Da es kurzfristig kaum möglich wäre, Lieferausfälle aus Rußland durch erhöhte Einfuhren aus anderen Förderländern komplett zu ersetzen, dürfte es vor allem bei der Gasversorgung zu Engpässen kommen. Die Bundesbank geht in ihrem Szenario davon aus, daß der Einsatz von Energie rationiert würde. Mehr als die Hälfte der Gasimporte in Deutschland stammen aus Rußland.
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Die Folgen eines Lieferstopps würden die deutsche Wirtschaft aber noch in den kommenden beiden Jahren belasten und zu Wachstumseinbußen führen, schreiben die Ökonomen der Bundesbank. Sie schätzten den Absolutbetrag auf jeweils ungefähr 115 Milliarden Euro.
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Mit ihrer Warnung steht die Bundesbank längst nicht mehr allein da. Komme es beim Gas aus Rußland zu einem Lieferstopp, fiele die industrielle Grundlage des deutschen Wirtschaftsstandorts weg, „und das nicht nur für ein paar Monate“, warnte erst kürzlich etwa der promovierte Bosch-Chef Stefan Hartung. (se)
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