Kiew/Bologna. Im Windschatten des Krieges mit Rußland versucht sich die Ukraine an einer umfassenden „Ent-Russifizierung“, die auch vor der Kultur nicht haltmacht, psychologisch aber durchaus verständlich ist. So sollen in der Hauptstadt Kiew jetzt alle an die russisch-sowjetische Vergangenheit erinnernden U-Bahn-Stationen umbenannt werden. Betroffen ist aber auch ein renommiertes Kiewer Ballett – der Truppe wurde kürzlich von der Regierung untersagt, im Rahmen einer Auslandstournee das berühmte Ballett „Schwanensee“ von Peter Tschaikowski aufzurühren. Das Kiewer Kulturministerium droht den Tänzern mit Entlassung, sollten sie das Stück bei ihrer Gastspielreise in Italien aufführen.
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Ballettmanagerin Natalja Iordanow erklärte in diesem Zusammenhang: „Die Tänzer unseres Ballettensembles sind bei sehr großen Theatern tätig, und gestern wurde zwei Stars der Nationaloper der Ukraine, Olga Goliza und Juri Kekalo, Tänzer auf höchstem internationalem Niveau, befohlen, bei ihrer Ankunft im Theater nicht ‚Schwanensee‘ zu tanzen, da sie sonst entlassen würden.“ Die Künstler könnten auch schwerwiegenderen Vorwürfen ausgesetzt werden, hieß es weiter.
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Am 7. April 2022 war die Aufführung von Tschaikowskis Ballett „Schwanensee“ im Stadttheater von Lonigo in Italien, bei der die Hauptrollen von den Ballettsolisten der ukrainischen Nationaloper Olga Galiza und Juri Kekalo gespielt werden sollten, auf Antrag des ukrainischen Kulturministeriums und der Nationaloper abgesagt worden. Als Ersatz wurde „Giselle“ von Adolphe Adam gespielt.
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Den Kiewer Verantwortlichen genügte das allerdings nicht, was angesichts des russischen Angriffskriegs auf ihr Land auch verständlich erscheint. Auch die Verwaltung der ukrainischen Nationaloper in Kiew äußerte sich. Ballett-Intendantin Olena Filipjewa ließ erklären: „Besondere Empörung ruft die Tatsache hervor, daß das Ballett ‚Schwanensee‘ von Tschaikowski gezeigt wird. Mit Bedauern haben wir erfahren, daß unter den für diese Aufführungen angekündigten Darstellern auch Tänzer unseres Theaters waren, die privat zugesagt hatten. Sie alle wurden vor der disziplinarischen Verantwortung für ihre Teilnahme an diesen Veranstaltungen gemäß ihren Arbeitsverträgen gewarnt.“
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Im Gastland Italien stößt der ukrainische Kultur-Rigorismus auf wenig Verständnis. Vom Theater von Bologna war zu hören, daß „die russische Kultur das Erbe der Menschheit und der westlichen Welt im besonderen“ sei. Kultur solle eigentlich „die Völker verbinden und Brücken bauen, nicht umgekehrt“, zitierte die Lokalzeitung „Il Resto del Carlino“. (mü)
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idiotischer geht es nicht mehr !
Vollkommen verständlich, weiter so. Slawa Ukrainiji !
Jetzt fehlt nur noch, daß die ukrainische Regierung allen Russen und Russischstämmigen – soweit sie die Ukraine noch nicht verlassen haben (die beiden Donbass-Staaten Donensk und Lugansk gehören nicht zur Ukraine, sondern sind selbständige Staaten!) – vorschreibt, im öffentlichen Raum den Gelben Stern zu tragen.
Der neue Totalitarismus – hysterisch, absurd, irre!!So was unterstützen wir?