Französischer Experte: Warum Rußland und der Rubel den Sanktionen trotzen

13. April 2022
Französischer Experte: Warum Rußland und der Rubel den Sanktionen trotzen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Paris. Wenige Wochen nach der Verhängung weitreichender Sanktionen gegen Rußland wächst im Westen die Ernüchterung darüber, daß sich die Folgen in Grenzen halten: weder die russische Wirtschaft noch der Rubel kollabieren. Dabei hatte etwa Bundesaußenministerin Baerbock den deutschen Beitrag an den Sanktionen ausdrücklich damit begründet, daß Rußland „ruiniert“ werden solle.

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Doch daraus wird offenbar nichts. Eine kritische Stimme unter vielen ist die des französischen Wirtschaftsexperten Jacques Sapir. Dieser warnte jetzt in einem Interview des französischen Radiosenders „Sud Radio“ davor, die Industrie und Wirtschaft von Rußland zu unterschätzen. Die Rolle Rußlands in der Weltwirtschaft sei deutlich größer, als es bisher viele glaubten. Man spreche im Westen immer von Gas und Öl, aber es gehe auch um viele chemische Produkte, um Dünger herzustellen, es gehe um Metalle und Weizen. Zwar könne der Westen das Öl woanders kaufen, doch das werde sehr teuer, so Sapir.

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Die Stärke der russischen Wirtschaft werde häufig auch deshalb unterschätzt, weil man für die Analysen stets den Rubel erst in US-Dollar umrechnet. Bei diesem Vorgehen habe Rußland ungefähr die Wirtschaftskraft Spaniens. Lege man jedoch die sogenannte „Kaufkraftparität“ zugrunde, zeige sich ein ganz anderes Bild – dann sei die russische Wirtschaft etwa so groß wie die deutsche.

Berücksichtigt werden muß dem Ökonomen zufolge auch, wie groß der Anteil der Rohstoffe und der Industrie am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Rußland sei. Legt man diesen Vergleichsmaßstab zugrunde, sei die russische Wirtschaft sogar noch größer als die deutsche, so Sapir.

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Rußland spiele durch seine Rohstoffe und die daraus hergestellten Güter eine zentrale Rolle in der Weltwirtschaft. Man könne das Land deshalb wirtschaftlich nicht so einfach isolieren.

Im Zuge der aktuellen Entwicklung, so der Wirtschaftsexperte, werde der Dollar vermutlich weiter an Bedeutung verlieren. Interessant sei, daß der Wechselkurs zwischen Rubel und US-Dollar mittlerweile fast wieder auf dem Niveau wie vor dem Ukraine-Krieg liege. Zudem habe sich seit 2014 ein „Markt Rubel-Yuan“ entwickelt. Das Volumen dieses Marktes habe sich allein seit März dieses Jahres versechsfacht. Rußland werde die Rolle des US-Dollar und des Euro weiter reduzieren – und das trotz Krieg und internationaler Boykotte. (mü)

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Ein Kommentar

  1. Meutereien sagt:

    Für jeden halbwegs Gebildeten eine banale vorhersehbare Einschätzung.
    Blinde und Debile jedoch staunen ob ihrer „Ergebnisse“ und brauchen „Experten“ und Erklärungen für jeden logischen Gedankenzug.

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