Moskau. Der russische Präsident Putin meldete sich am Mittwoch mit einer programmatischen Rede zu Wort, in der er den aktuellen Militäreinsatz in der Ukraine und die weltweiten Sanktionen im größeren historischen und geopolitischen Kontext betrachtete. Laut Putin ist der Westen dabei, seine „globale Dominanz“ sowohl politisch als auch wirtschaftlich zu verspielen. Die jüngsten beispiellosen Sanktionen, die die USA und ihre Verbündeten gegen Rußland verhängt haben, nähmen das Ende der westlichen Hegemonie vorweg.
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Putin stellte fest, daß der „Mythos des westlichen Wohlfahrtsstaates, der sogenannten goldenen Milliarde, bröckelt“. Außerdem sei es „der ganze Planet, der den Preis für die Ambitionen des Westens und seine Versuche, seine schwindende Vorherrschaft um jeden Preis zu bewahren, zahlen muß“.
Der Kremlchef prognostizierte in diesem Zusammenhang eine weltweite Lebensmittelknappheit, da die westlichen Sanktionen gegen Rußland die gesamte Weltwirtschaft beeinträchtigen würden. Putin warnte insbesondere die Menschen im Westen, daß die Versuche, Moskau als Hauptursache für all ihre Probleme zu brandmarken, eine Lüge darstellten. Viele dieser Probleme seien das direkte Ergebnis der „Ambitionen“ und „der politischen Kurzsichtigkeit“ der westlichen Regierungen.
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Die politischen Eliten des Westens, so Putin, hätten ihre Länder in ein „Lügenimperium“ verwandelt. Rußland werde aber auch weiterhin der ganzen Welt weiterhin seine eigene Position präsentieren, egal auf welchen Wegen.
Der Kremlchef rekurrierte auch nochmals auf die Vorgeschichte des aktuellen Waffengangs und unterstrich, daß die Militäraktion angesichts der Bedrohungen gegen die Donbass-Republiken und Rußland selbst unvermeidlich gewesen sei. „Wir werden niemals zulassen, daß die Ukraine als Sprungbrett für aggressive Aktionen gegen unser Land dient“, sagte Putin. „Ein Stopp der russischen Truppen an den Grenzen der Volksrepubliken Lugansk und Donezk wäre nicht die endgültige Lösung und würde die Bedrohung für Rußland nicht beseitigen.“ Putin erinnerte auch an die Äußerungen Kiews über einen möglichen Besitz von Nuklearwaffen. (mü)
Wer ist Wladimir Putin? Lesen Sie dazu „Putin. Das Phänomen“. Hier erhältlich: https://lesenundschenken.de/buecher/politik/allgemein/9983/putin
Den Westen als Lügenimperium zu empfinden kann ich absolut nachvollziehen.
Aber der Westen hätte niemals Rußland militärisch angegriffen.
Diese Bedrohung ist nur theoretisch. Dies weiß auch Putin.
Es wird gerade Frühling, die Natur erwacht zum Leben. So ein tolles Wunder.
Wie kann man nur morden und alles vernichten?
Das ist ein Amoklauf. Symphatie und Verständnis für die Gründe habe ich. Aber das muss sofort aufhören. Das ist der Wahnsinn pur. Soetwas kann doch kein Mensch mit seinem Gewissen vereinbaren.
Ich bin entsetzt.
Sehr starke und treffende Worte des russischen Präsidenten. Der Wohlstand des Westens resultiert doch sehr auf der Ausbeutung der Armen und Schwachen. Zusammengehalten von der vierten Gewalt der Lügenmedien.
Es bleibt zu hoffen, daß man noch weiterhin an Argumente Rußlands herankommt!
Der über den westlichen Medienhorizont hinaus blickende Deutsche fragte sich bereits vor Monaten, weshalb der Kreml-nahe TV-Sender RT DE für Deutschland keine Sendeerlaubnis erhält, obwohl Medienpluralismus laut Artikel 5 Grundgesetz garantiert ist. Aber spätestens nach dieser erhellenden Grundsatzrede von Präsident Putin wäre jedem Deutschen klargeworden, hätte die deutsche Medienaufsicht den deutschsprachigen TV-Kanal von RT zugelassen, die erlogene Behauptung, Putin sei ein „schlimmer Aggressor“, wäre wie ein Kartenhaus in sich zusammengefallen.
Trotzdem waren die nicht-deutschsprachigen RT-Kanäle seit dem damaligen Sendeverbot von RT DE noch längere Zeit in Betrieb. Ich bspw. konnte den englischsprachigen RT-Kanal in meinem Kabelfernsehen noch empfangen – bis auch damit Schluß war. Ab Aschermittwoch erscheint auf knallrotem Hintergrund der Hinweis (sinngemäß) „Der Sender ist nicht empfangbar“ (In der gesamten EU dürfte es ebenso sein). Proteste deutscher Bürger ob der nicht empfangbaren Rede Putins gibt es nicht, denn „Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß“.
Putin hat vollkommen recht mit der Feststellung, die politischen Eliten des Westens hätten ihre Länder in ein „Lügenimperium“ verwandelt. Aber ab und zu meldet sich ein westlicher Spitzenpolitiker zu Wort, der die Courage hat, Putin recht zu geben. Es ist Oskar Lafontaine (SPD), der im Kontext mit dem Ukraine-Konflikt von den „Lügen des Westens“ sprach. Denn eine Lüge besteht nicht nur darin, bewußt etwas Falsches zusagen, sondern auch darin, bewußt die Wahrheit zu verschweigen.
In diesem Sinne gebührt dem Nachrichtenmagazin ZUERST! Dank und Anerkennung!