Straßburg. Bundesdeutsche Medien berichteten darüber so gut wie gar nicht. Dabei steht das Nachbarland Frankreich womöglich vor einer großen Veränderung – und sie hat mit den deutschsprachigen Elsässern zu tun. In einer großangelegten Volksbefragung sprach sich in den letzten Wochen die überwältigende Mehrheit der Elsässer für einen Austritt aus der derzeitigen französischen Verwaltungsregion „Grand Est“ und für eine eigenständige Region Elsaß aus.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Der Initiator der Befragung, Frédéric Bierry, verkündete dieser Tage das Ergebnis: 92,4 Prozent der Elsässer stimmten in der fast zwei Monate dauernden Umfrage für ein eigenständiges Elsaß. „Dieser 21. Februar ist historisch“, kommentierte Bierry. Schon wird in Frankreich von einem „Elsassexit“ gesprochen.
Das Ergebnis der Umfrage ist zwar für niemanden bindend, stellt aber ein deutliches Signal an die Adresse der Hauptstadt Paris dar, auch wenn sich faktisch weniger als zehn Prozent der Elsässer (rund 168.000 Bürger) daran beteiligten.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Bierry, der das Vorhaben des Austritts vorantreibt, sprach von einem großen Erfolg, dem er sich verpflichtet sehe. Die Abstimmung habe eine Bewegung in Gang gesetzt, die sich nicht mehr stoppen lasse. „Das Elsaß will und wird zu einer vollständigen Region zurückkehren“, kündigte der konservative Politiker an. Er werde sich persönlich dafür einsetzen, den Willen umzusetzen, damit die Region Elsaß wiedergeboren wird. Er forderte die französische Politik auf, dem Wunsch zu entsprechen. Das Elsaß beginne nun, seine historische Rolle wieder einzunehmen und die Klammer Grand Est abzustreifen.
Der 2016 gegründeten Region Grand Est („Großer Osten“) gehören die früheren Regionen Elsaß, Lothringen und Champagne-Ardenne an. Im Elsaß gab es von Anfang an Proteste gegen die Zusammenlegung. Auch als Folge der Unzufriedenheit haben sich die beiden Départements Bas-Rhin (67) und Haut-Rhin (68) zu einer „Europäischen Gebietskörperschaft Elsaß“ zusammengeschlossen, die im Januar 2021 an den Start ging. Bierry wurde zum gemeinsamen Präsidenten gewählt. Die Bürgerbefragung ist aus seiner Sicht nun der nächste Schritt in Richtung eines Austritts aus dem Grand Est. Die Regierung in Paris müsse ein Gesetz vorlegen, um alle Kompetenzen von der Großregion auf das Elsaß zurückzuübertragen.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Offizielle Reaktionen gab es zunächst kaum – wohl auch, um der Abstimmung kein zu großes Gewicht zu verleihen. Die etablierten Medien griffen den „historischen Tag“ kaum auf.
Grand-Est-Präsident Jean Rottner hatte die Abstimmung jedoch schon zuvor abgelehnt. „Vor 2028 wird es keine Änderungen des regionalen Zuschnitts geben“, betonte Rottner. Sinngemäß kritisierte er, die Abstimmung bringe die Region nicht voran, sondern sei nur Show. (mü)
Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!
Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin
Haben Sie erfahren, dass in Südtirol in Schenna eine im April 103 Jahre alte Dame lebt, die als sehnlichsten Wunsch geäußert hat, die österreichische Staatsbürgerschaft, in der sie geboren wurde und die Faschismus, Mussolini und Hitler ihr geraubt haben, vor ihrem Tod wieder zu erhalten? Man soll es nicht für möglich halten, dass seit Monaten Tiroler sich vergebens dafür einsetzen bei der Österreichischen Regierung. Ich bitte Elsässer, sich für sie einzusetzen. Denn mit 103 Jahren hat sie solch ein Geburtstagsgeschenk verdient! Informationen über ihr Leben gingen duech die Presse.
Im Elsass bricht immer ein Funken Unabhängigkeitswillen durch, wenn auch nur sporadisch und im Zeitlupentempo. Seit längerem auf kulturelle Autonomie bedacht, wurde die Gründung der Gebietskörperschaft Grand Est von den meisten Elsässern eher als ein Nachteil betrachtet, da so der ungeliebte Zentralismus weiter ausgebaut werden konnte. Mit dem französischen Zentralismus hat sich das Elsass nie ganz abgefunden, da es über eigenständige kulturelle und Sprache Wurzeln verfügt, die nur in einem föderalen System zur Geltung gebracht werden können. Nun hat der rührige Regionalpräsident Fréderic Bierry einen Schritt gewagt, der geeignet ist die Zentralregierung zumindest mittelfristig in Zugzwang zu bringen. Eine Volksabstimmung brachte eine überwältigende Mehrheit für den Austritt aus der Region Grand Est. Die Gegner bezweifeln die Aussagekraft, weil die Wahlbeteiligung nicht sehr hoch war. Doch auch bei regulären Parlamentswahlen zählen lediglich die abgegebenen Stimmen und keine Stimmenthaltungen. Bei abflauender Corona-Krise gehen zudem die Argumente aus, die eine straffe Zentralverwaltung noch rechtfertigen würden. Der Wille der Elsässer sich trotz Globalisierung wenigstens ein Teil ihrer Identität zu bewahren, scheint ungebrochen.
Rückkehr zum STATUS QUO ANTE
Olaf Scholz bezüglich Wiederaufstieg Chinas
Parallel dazu:
Auch in Deutschland renkt sich alles wieder ein.
Jetzt hat auch die Grand Nation ihren höchstpersönlichen DONBAS.
In den Grenzregionen Elsass und (Ost-)Lothringen werden immer noch alemannische und fränkische Mundarten – neben dem Französischen – durch die autochthone Bevölkerung gesprochen, und bringen wirtschaftlich bei der Beschäftigung als Grenzgänger oder der Ausbildung in Deutschland bedeutende Vorteile, das wird auch von eigentlich frz.-sprachigen Einwohnern klar erkannt. Die von Paris oktroyierte Zusammenfassung mit den frz.- sprachigen Gebieten Champagne-Ardenne sowie West-Lothringen verfolgte vor allem die Absicht “ deutschen Einfluss“ zu verringern: Die Abwertung des auch in deutschen Westregionen und in Luxembourg gesprochenen Fränkischen(frz. „Francique“) als „Allemand Batard“ = „verhunztes Deutsch“ z.B. durch Sarkozy war dafür ein klares Indiz. Dass eine Rückgängigmachung von „Grand-Est“ von Paris bekämpft wird, liegt klar auf der Hand: Sie könnte ja Begehrlichkeiten in weiteren Departements mit Regional-Sprachen wie Langue d’Oc, Bretonisch, Baskisch, Korsisch,Provencal auslösen. Auf saarländischer und luxemburgischer Seite geht man durch die Förderung/Anerkennung der frz. Sprache den besseren Weg. In Luxemburg sind ohnehin neben dem (moselfränkischen) „Letzeburgisch“ Deutsch und Französisch Teil des offiziellen Sprachgebrauchs.