Es geht ans Eingemachte: Deutschland droht die schlimmste Versorgungskrise seit dem Krieg

16. März 2022
Es geht ans Eingemachte: Deutschland droht die schlimmste Versorgungskrise seit dem Krieg
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Die Warnungen vor Lieferengpässen und leeren Regalen infolge der Rußland-Sanktionen werden lauter. Der Verband der Spediteure warnte jetzt vor einer schweren Versorgungkrise, die Deutschland droht.

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Der größte deutsche Fleischproduzent Tönnies informierte dieser Tage in einem offenen „Not-Brief“ an seine Kunden, die Kämpfe in der Ukraine beeinflußten sowohl die Lieferungen von Fleisch aus der Ukraine, Futtermittel für die heimische Mast als auch Lieferketten, was zu Engpässen führen werde. „Aufgrund der Knappheit der Schlachttiere besteht die konkrete Gefahr, kurzfristig aus der Versorgungsfähigkeit zu laufen“, heißt es. „Es gibt einfach kein Schlachtvieh“, heißt es in dem Brief. „Im Rindfleisch werden uns beispielsweise bis Ostern die Schlachttiere ausgehen, die nur mit enormen [sic] finanziellen Mehraufwand an uns gebunden werden können.“ Tönnies fordert in diesem Zusammenhang eine sofortige Anpassung der Preise nach oben.

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Auch der Branchenverband der deutschen Spediteure schlägt Alarm. Ihm zufolge steht Deutschland vor der schlimmsten Versorgungskrise seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Es drohten „zum Teil leere Supermarkt-Regale“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands Güterverkehr und Logistik (BGL), Dirk Engelhardt, der „Bild“. Grund sei, daß immer mehr Speditionen die hohen Kraftstoffkosten nicht mehr schultern können. „Die Situation ist deutlich angespannter als bei Corona“, sagte Engelhardt. „Es droht die schlimmste Versorgungskrise seit 70 Jahren.“ Der BGL-Chef forderte Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) auf, das Problem anzugehen und mit der Branche über Entlastungen zu sprechen.

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Tönnies zählt in seinem „Not-Brief“ gleich mehrere Faktoren auf, die Versorgung und Lieferketten gefährdeten. Strom- und Gasanbieter machten von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch und verlangten höhere Preise. Es gebe Probleme bei der Beschaffung von Frittierfetten und Senfmehl, zudem fielen ukrainische Fahrer in der Logistik aus. Schon diese Woche werde es deshalb zu Engpässen kommen. Die Ukraine liefere wöchentlich 3000 Tonnen Hähnchenbrustfilet und sei außerdem einer der größten Futtermittelzulieferer, der nun aus dem Markt falle. Lieferausfälle seien daher nicht mehr zu verhindern. „Vorhandene Kontrakte werden gekündigt und entsprechende Lieferungen nachverhandelt“, teilt das Unternehmen mit.

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Daß es an den Energie-, Rohstoff- und Getreidemärkten nicht mehr nur um hohe Preise, sondern um tatsächliche Lieferausfälle gehe, bestätigt auch Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes. An den Märkten herrsche Panik. „Die bisherige Gewißheit, daß internationale Lieferketten verläßlich sind, hatte schon im Gefolge von Corona erhebliche Risse bekommen und ist nun ganz dahin. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich dies auch in der Lebensmittel-Lieferkette bemerkbar machen wird. Die Befürchtung, daß das Prinzip ‚hohe Preise ziehen Ware‘ nicht mehr greifen könnte, scheint nicht mehr abwegig“, schreibt Krüsken auf der Webseite des Verbands. (se)

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3 Kommentare

  1. Erik Thomas sagt:

    Fachleute warnen vor der schlimmsten Versorgungskrise in Deutschland seit 70 Jahren, infolge des Krieges in der Ukraine sowie der verschärften Sanktionen gegen die Russische Föderation. Was also tun?

    Nun, meiner Ansicht nach sollte Deutschland wieder zu normalen Wirtschaftsbeziehungen zu Rußland zurückkehren, so absurd das angesichts der jetzigen Situation auch klingen mag. Deutschland müßte dazu zunächst aus den Sanktionen gegen die Russische Föderation aussteigen – denn kann man von uns wirklich verlangen, daß wir wegen eines Krieges, der uns im Grunde gar nichts angeht, riskieren, die eigene Versorgungswirtschaft total zu ruinieren? Eine Nicht-Beteiligung an den Sanktionen würde natürlich nicht bedeuten, daß Deutschland seine humanitäre Hilfe für die Ukraine und ihre Bevölkerung aufgibt.

    Man sollte allerdings nicht vergessen, wie es dazu kam, was heute ist. Im Zuge der 2+4-Gespräche wurde dem damaligen Kreml-Chef Gorbatschow, den der Westen für einen schwachen Kreml-Führer hielt, die Zusicherung gegeben, daß die NATO sich nicht über die deutsche Ostgrenze hinaus ausdehnen wird. Dieses Versprechen wurde von der NATO-Führung mehrfach gebrochen, sodaß der russische Präsident Putin zu der Erkenntnis kam, die NATO betreibt eine Einkreisung gegen die Russische Föderation. Putins politisches Handeln (Georgien, Krim, Ostukraine) ist letztlich auf diese seine Erkenntnis zurückzuführen. Aber weshalb der Einmarsch in die Ukraine – das entzieht sich meiner Kenntnis.

    Kurzum: Wir sollten bei den russischen Energie-Lieferungen bleiben, alles andere wäre ein Irrweg!

  2. Ali Baba sagt:

    1. Dass in Deutschland immer mehr Flächen versiegelt, also asphaltiert und und …
    In meinem Land /Polen/ haben wir damit auch zu tun. leider.]
    2. gesalzene Preise,“….und davon profitieren vor allem grosse Konzerne. Kleinbetriebe und Familienbetriebe und/Tante-Emma-Laeden/ muessen verschwinden.
    3. Kurzum – Mittelstand muss weg.

  3. Mark sagt:

    Dass in Deutschland immer mehr Flächen versiegelt, also asphaltiert und zubetoniert wurden, die der Landwirtschaft verloren gingen, rächt sich spätestens jetzt. Da gibt es dann in den Supermarktregalen gesalzene Preise, bzw gähnende Leere bei vielen Artikeln des täglichen Bedarfs. Wahrscheinlich beides. Hinzu kommt, dass sowohl Russland als auch die Ukraine die Kornkammern der Welt waren! Der Handel hätte blühen und gedeihen können, jede Seite hätte davon profitiert. Aber das wollte man eben seitens der USA bzw ihrer transatlantischen Marionetten nicht. Geschäfte, an denen die nicht mitverdienen, darf es in deren Augen nicht geben. Beispiel Nordstream II.

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