Der Irrsinn der doppelten Verwaltung: Regierungsmaschinen flogen 336mal leer

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Bonn/Berlin. Über 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung und dem sogenannten „Hauptstadt-Beschluß“, der Berlin 1991 auch offiziell wieder zur deutschen Hauptstadt machte, leistet sich das Land immer noch den Luxus einer doppelten Verwaltung. Nach wie vor sind eine Reihe von Behörden und Ministerien zumindest teilweise in der früheren Bundeshauptstadt Bonn ansässig – was zu teuren und überflüssigen Dienstreisen zwischen beiden Amtssitzen führt.

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Aber nicht nur das: Maschinen der Luftwaffe-Flugbereitschaft verkehren zwischen ihren Standorten in Köln/Bonn und Berlin sogar überwiegend ganz ohne Passagiere. Das geht aus der Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage des Linken-Fraktionschefs im Bundestag, Dietmar Bartsch, hervor. Demnach haben allein von November 2020 bis jetzt 336 (!) Leerflüge zwischen den beiden Standorten stattgefunden. Der Anteil sogenannter Bereitstellungsflüge ohne Passagiere habe damit knapp 78 Prozent von insgesamt 431 Flügen zwischen Köln/Bonn und Berlin betragen.

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„Bereitstellungsflüge (ohne Passagiere) wurden und werden sinnvoll zur Erfüllung der Aus- und Weiterbildungsprogramme der für Luftfahrzeugbesatzungen geforderten jährlichen Flugstunden und Verfahren genutzt“, zitiert die dpa aus dem Schreiben des Verteidigungsministeriums.

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Bartsch kritisiert nun, dieser „klimapolitische Irrsinn“ müsse schnellstens enden. „Während den Bürgern Verzicht bei Flugreisen gepredigt wird, starten und landen die Flieger der Flugbereitschaft hundertfach mit nur besetztem Cockpit“, sagte der Linken-Politiker. Für Bartsch ist damit auch eine grundsätzliche politische Entscheidung verbunden: „Mit zwei Regierungssitzen und unnützen Pendeleien zwischen Bonn und Berlin muß Schluß sein.“ (se)

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