Berlin. Westliche und insbesondere deutsche Medien werden nicht müde, Rußland für den sich abzeichnenden Gas-Notstand in Deutschland verantwortlich zu machen. Doch das ist rundweg falsch. Nicht nur der russische Präsident Putin weist ein ums andere Mal darauf hin, daß Rußland seine Lieferverpflichtungen korrekt erfülle und die Lieferungen nach Deutschland in den letzten Wochen sogar um zwölf bis 20 Prozent gesteigert habe. Auch die Nachrichtenagentur Reuters machte jetzt darauf aufmerksam, daß die Gasknappheit in Westeuropa einen ganz anderen Grund hat – die Jamal-Pipeline, über die normalerweise Gas von Polen nach Deutschland geleitet wird, liefert seit Wochen Gas in umgekehrter Richtung: von Deutschland nach Polen. Laut Reuters läuft die Pipeline mittlerweile den 31. Tag in Folge im Rückwärtsmodus nach Osten.
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Die Pipelinestrecke zwischen Polen und Deutschland ist am 21. Dezember in den Rückwärtsgang gesetzt worden, „was die europäischen Gaspreise in die Höhe treibt“, schreibt die Agentur. Auf Jamal entfalle normalerweise etwa ein Sechstel (etwa 16,5) Prozent der jährlichen russischen Gasexporte nach Europa und in die Türkei, lautet der Artikel.
Laut Daten des Meßpunkts Mallnow an der deutsch-polnischen Grenze lagen die Rückwärtsflüsse am Donnerstagmorgen bei über 13 Millionen Kilowatt pro Stunde. Am Vortag waren es zehn Millionen Kilowatt pro Stunde.
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Wann die Pipeline wieder in Richtung Westen nach Deutschland liefern wird, ist vorläufig unklar. Eine dem russischen Energieversorger Gazprom nahestehende Quelle teilte gegenüber Reuters mit, daß das Unternehmen die Lieferungen voraussichtlich noch in diesem Monat umstellen werde, weil es den Transit der westwärts gerichteten Liefermengen für Januar bezahlt habe.
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Die Rückwärtslieferungen durch die Jamal-Pipeline von Deutschland nach Polen waren erstmals im Dezember bekannt geworden. Damals wurde der Betreiber Gazprom mit den in den westlichen Medien verbreiteten Spekulationen konfrontiert, daß er angeblich die Lieferungen nach Europa eingestellt hätte. Daraufhin stellte der russische Präsident, Wladimir Putin in seiner traditionellen jährlichen Pressekonferenz Ende Dezember klar, daß der Lieferstopp auf die entsprechenden Anweisungen der Auftraggeber aus dem Westen, vor allem aus Deutschland, zurückzuführen sei. Sie sollen die bei Gazprom erworbenen Gasmengen zu höheren Preisen an andere EU-Länder verkauft haben und leiten diese nun offenbar an Polen und die Ukraine weiter, stellte der Kremlchef klar. (mü)
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[…] Die Schuldigen am Gas-Notstand: Seit Wochen riesige Gaslieferungen von Deutschland nach Polen —… […]
Deutschland wird zur Zeit mit Erdgas beliefert – soweit ich informiert bin – in Form von Fracking-Gas aus den USA, über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 sowie über die Jamal-Pipeline von der Jamal-Halbinsel im fernen Sibirien. Letztere ist eine reine Über-Land-Verbindung, die durch Rußland, durch Belaruß und durch Polen nach Nordostdeutschland verläuft. Das Jamal-Erdgas fließt ergo von Polen nach Deutschland – so war es zumindest bisher.
Die neue, zu Nord Stream 1 parallel verlaufende russisch-deutsche Erdgasleitung Nord-Stream 2 könnte längst in Betrieb sein, würde deren Inbetriebnahme von der deutschen transatlantisch gepolten Außenministerin Baerbock nicht blockiert werden. Denn Nord Stream 2 sichert unsere Energieversorgung, nicht zuletzt wegen der Gefahr, daß Lukaschenko als Antwort auf die Sanktionen des Westens auch die Gashähne der Jamal-Leitung zudrehen könnte.
Nun wurde kürzlich die Fließrichtung des Jamal-Erdgases für den Abschnitt Polen-Deutschland umgekehrt – selbiges fließt jetzt nach Polen. Das ist mir umso unverständlicher, als Nord Stream 2 noch nicht in Betrieb ist, falls diese Erdgasleitung überhaupt in Betrieb gehen wird. Eigentlich müßte die deutsche „Ampel“-Regierung die Interessen der deutschen Wirtschaft und die der deutschen Bürger wahrnehmen, aber gerade das tut sie nicht!
Aber auch hierfür gibt es einen deutschen Spruch:
„In einer Demokratie bekommt ein Volk diejenige Regierung, die es verdient!