Warschau. Als Folge der Bundestagswahl herrscht in der deutschen Politik zunächst einmal Stillstand, und bis zur Regierungsbildung können Monate vergehen. Weil praktisch alle in Frage kommenden Koalitionsparteien Federn lassen mußten, dürfte die künftige deutsche Regierungspolitik von zahlreichen Kompromissen geprägt sein – und damit für das Ausland erträglicher, urteilt der Chefredakteur der polnischen Tageszeitung „Gazeta Polska“, Tomasz Sakiewicz.
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Er hält es für wahrscheinlich, daß sich die deutsche Politik gegenüber den mitteleuropäischen Ländern künftig „abschwächen“ werde. „Nicht nur, daß Angela Merkel – die stärkste Person in der deutschen Politik – in den Ruhestand geht, es treten auch neue Politiker an, und die werden die Stimmen Mitteleuropas etwas mehr berücksichtigen müssen, weil sie keine so starke Position haben werden. Sie haben auch untereinander radikal unterschiedliche Konzepte“, argumentiert Sakiewicz.
Er prognostiziert eine schwarz-grüne Koalition und schließt daraus, daß sich die deutsche Politik ändern und nicht mehr so „aggressiv“ gegenüber Polen sein werde. „Nicht, weil Deutschland sich verändert hat, sondern weil die Faust der einen Hand nicht mehr so fest geschlossen sein wird“, sagte er.
Sakiewicz ist im übrigen der Meinung, daß Merkels Amtszeit für Polen „schrecklich“ war. „Es war eine Zeit, in der die polnisch-deutschen Beziehungen als gut galten, während sie in Wirklichkeit ungleich waren. Als Polen versuchte, sie anzugleichen, wurde ihm gesagt, daß die Beziehungen schlecht seien“, urteilt er. (rk)
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