Erfolgreiche „Ent-Dollarisierung“: Rubel steigt, US-Dollar fällt

23. Juni 2021
Erfolgreiche „Ent-Dollarisierung“: Rubel steigt, US-Dollar fällt
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Moskau. Rußland setzt seinen Kurs der „Entdollarisierung“ fort. Infolgedessen steigen die globalen Rohölpreise zugunsten der russischen Ölindustrie – und der Rubel erreicht den höchsten Stand gegenüber dem US-Dollar seit Juli 2020.

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Am Mittwoch wurde die russische Währung bei rund 72 Rubel gegenüber dem US-Dollar gehandelt. Gleichzeitig stiegen letzte Woche die Renditen russischer Anleihen, während die US-Renditen zurückgingen.

Liam Peach, Ökonom für Schwellenländer bei Capital Economics, prognostiziert: „Es ist wahrscheinlich, daß es in naher Zukunft mehr Raum für weitere Gewinne im Rubel gibt, da die Ölpreise und die lokalen Anleiherenditen weiter steigen.“

Seit der Erklärung des russischen Finanzministeriums, wonach Moskau allein im Mai seine Bestände an US-Währung im Wert von fünf Milliarden US-Dollar aus dem russischen Nationalen Vermögensfonds verkauft hat, legte der Rubel an den Börsen erheblich zu. Zuvor hatte der russische Finanzminister Siluanow erklärt, daß der Anteil des US-Dollar in dem Fonds im Juni auf null reduziert wird. Der Schritt ist Teil einer breiteren Kampagne der russischen Regierung, um die Anfälligkeit der russischen Wirtschaft gegenüber der US-Währung und westlichen Sanktionen zu reduzieren.

Erst letzte Woche dann ein weiterer Schlag gegen den Dollar: das russische Finanzministerium kündigte an, die Fremdwährungsliquidität von US-Dollar auf Euro umzustellen. (mü)

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3 Kommentare

  1. Spionageabwehr sagt:

    Putins Russland kann es offenbar kaum erwarten

    Es handelt sich um eine Kampagne:
    Motiv ist also politisch.
    USA und Dollar sind sowieso ziemlich am Ende.
    Sollte Russland eine Lawine auslösen,
    treibt es die USA in eine ausweglose Lage.
    Bzw. in den Krieg gegen China.
    Ist das Putins Absicht?

    • Dirk Schneider sagt:

      Absicht? Vielleicht, aber wenn, dann von Russland und China. Die Abkommen über wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit beider Länder sind bemerkenswert. Davon abgesehen rechnet man in den USA ja auch mit einem Krieg zumindest gegen China. Planspiele, die beiden Länder zu spalten, laufen ja schon lange in den Thinktank-Abteilungen.
      Was die USA betrifft, so haben sie ihren Bogen schon vor Jahrzehnten überspannt und Peter Scholl-Latour erklärte hierzu, dass die USA überhaupt nicht in der Lage seien, zwei heiße Kriege gleichzeitig zu führen. Ich gehe davon aus, dass die NATO an solch einem Krieg zerbricht, weil man vielleicht auch endlich erkennt, dass die NATO nur den Zielen der USA dient. Europa selbst hat mit sich zu kämpfen und ist nicht mal in der Lage, sich selbst zu verteidigen, also wird von Europa wohl kaum Hilfe zu erwarten sein. Immerhin profitiert Europa und vor allem Deutschland von China ganz enorm. Ich glaube auch, dass man sich weit mehr in Richtung Russland öffnen müsste.

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