Maribor/Marburg a.d. Drau. Ein bemerkenswerter Vergleich: der frühere slowenische Ministerpräsident Lojze Peterle, der in den neunziger Jahren sein Land in die Unabhängigkeit von Jugoslawien führte, sieht sich durch die derzeitige Lagerbildung in der EU an die Situation im früheren Jugoslawien vor dem Bürgerkrieg erinnert. „Mir fehlt der Geist der Gemeinsamkeit“, stellte der langjährige EU-Abgeordnete jetzt in einem Gespräch mit der österreichischen Nachrichtenagentur APA fest.
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Weiter erinnert sich Peterle: „Jugoslawien ist zerfallen, weil es kein Gehör für die unterschiedlichen Identitäten gab. Es gingen ihm die gemeinsamen Nenner aus.“ Auch in der EU seien die „kulturellen Unterschiede“ sehr groß, stellt Peterle fest. „Was mir fehlt, ist eine Übereinkunft über die Prinzipien, nach denen wir arbeiten“, betonte Peterle. „Wir müssen uns einigen. Wenn wir nicht dasselbe verstehen werden unter den Begriffen Freiheit, Solidarität, Subsidiarität oder Identität, dann kann Orbán der Zug überfahren, aber diese Fragen werden immer noch ungelöst sein“, spielte der Ex-Präsident auf die anhaltende EU-Wertediskussion im schwelenden Dauerkonflikt mit Ungarn und Polen an.
Im übrigen sei es verfehlt, in Sachen Populismus vor allem auf die mitteleuropäischen Länder zu schauen. „Begonnen haben der Populismus und die anti-europäische Haltung im Westen in den reichen Ländern Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien“, sagt Peterle mit Blick auf die dortigen negativen EU-Volksabstimmungen. Auch die Medienfreiheit gehe nicht nur Länder wie Ungarn oder Slowenien etwas an. „Es gibt viele Baustellen, und es wird viel Mühe brauchen, um dieses Haus wieder in Ordnung zu bringen.“ (mü)
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