Nach dem Brexit: Frankreich will mehr Französisch in der EU

13. Juni 2021
Nach dem Brexit: Frankreich will mehr Französisch in der EU
International
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Foto: Symbolbild

Paris/Brüssel. Das ist schon dreist: Deutsch ist zwar mit rund 110 Millionen Sprechern (auch als Zweitsprache) die meistgesprochene Sprache Europas. Das hindert Frankreich aber nicht, nach dem EU-Austritt Großbritanniens jetzt selbst auf die sprachliche Dominanz in der Rest-EU zu setzen.

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Wie das Magazin „Politico“ berichtet, will Paris die bevorstehende eigene EU-Ratspräsidentschaft dazu nutzen, den rückläufigen Gebrauch und die „Sichtbarkeit der französischen Sprache“ voranzubringen. Dazu sollen alle wichtigen Sitzungen des EU-Rates von Januar bis Juni 2022 auf Französisch statt auf Englisch abgehalten werden.

Als eine der 24 offiziellen EU-Sprachen und eine der drei Arbeitssprachen der EU-Kommission (neben Englisch und Deutsch) nimmt das Französische eine bedeutende Stellung in der EU ein, verliert aber stillschweigend gegenüber dem omnipräsenten Englisch an Bedeutung. Die EU-Osterweiterung von 2004 mit dem Beitritt von zehn neuen EU-Mitgliedstaaten war dabei ein wichtiger Wendepunkt. Denn mehrere Institutionen gaben einem rein englischen Format den Vorzug. Durch die Erweiterungsrunde wurde aber auch das Deutsche massiv gestärkt, denn Deutschkenntnisse sind in Ost- und Ostmitteleuropa weitverbreitet.

Nun kündigten die französischen Diplomaten an, daß sie den Gebrauch des Französischen auf alle wichtigen Treffen im Rat ausweiten wollen, darunter auch auf „alle Notizen der Präsidentschaft, der Arbeitsgruppen des ,Coreper’ und was auch immer uns erlaubt, die Arbeit im Rat zu organisieren“.

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„Daher werden wir die Kommission immer bitten, uns die Briefe, die sie an die französischen Behörden richten will, in französischer Sprache zu schicken, und wenn sie das nicht tut, werden wir auf die französische Version warten, bevor wir sie abschicken“, wird ein französischer Diplomat zitiert.

Schon jetzt investiert Frankreich außergewöhnliche Haushalts- und Bildungsmittel, um die Zahl der Französischkurse für EU-Beamte zu erhöhen, insbesondere mithilfe der „Alliance Française Bruxelles-Europe“, der wichtigsten französischen Sprachschule in Brüssel.

Vergleichbare deutsche Bemühungen, der meistgesprochenen Sprache Europas zu mehr Geltung in der EU zu verschaffen, gibt es nicht. (mü)

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Ein Kommentar

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