Warschau. Die europäische Grenzschutzagentur Frontex sieht sich wieder einmal in der Kritik – weil sie ihrer Aufgabe, die europäischen Grenzen vor illegaler Migration zu schützen, nachkommt.
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Dem „Spiegel“ zufolge soll Frontex eine wesentlich aktivere Rolle bei Aktionen gegen „Flüchtlinge“ durch die libysche Küstenwache gespielt haben als bisher bekannt. Dies hätten Recherchen mit der Medienorganisation „Lighthouse Reports“, dem ARD-Magazin „Monitor“ und der französischen Zeitung „Libération“ ergeben. Demnach seien Frontex-Flugzeuge seit Januar 2020 in mindestens 20 Fällen über Migrantenboote hinweggeflogen, bevor die libysche Küstenwache diese zurückgeschleppt habe.
In den meisten Fällen seien Handelsschiffe oder private Seenotretter in der Nähe gewesen, die die „Flüchtlinge“ schneller hätten erreichen können – diese seien aber offenbar nicht alarmiert worden.
Frontex hat inzwischen zu den Vorwürfen Stellung genommen. Bei jeder Such- und Rettungsaktion sei es Priorität, Leben zu retten, ließ die Behörde jetzt die dpa wissen. Und weiter: „In der Region des zentralen Mittelmeers bedeutet das: Sichtet ein Frontex-Flugzeug ein Boot in Seenot, alarmiert es die nationalen Seenotrettungsleitstellen in der Region – Italien, Malta, Libyen und Tunesien.“ Alle vier seien international anerkannte Leitstellen. (st)
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