Berlin/Moskau. Eine wohltuend vernünftige Stimme in Zeiten der Hysterie: der Vorsitzende der Wirtschaftsinitiative Lissabon-Wladiwostok, Ulf Schneider, hält trotz politischer Spannungen zwischen Ost und West ein Freihandelsabkommen und einen visafreien Wirtschaftsraum, der die gesamte eurasische Landmasse abdeckt, für möglich und erstrebenswert.
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Gegenüber der dpa sagte Schneider jetzt: „Weil wir politisch in der Sackgasse sind, ist es wichtig, weiter an der Brücke auf wirtschaftlicher Ebene zu bauen.“
Die 2015 gegründete Initiative Lissabon-Wladiwostok setzt sich für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum zwischen der EU und der Eurasischen Wirtschaftsunion ein. Die Initiative hat mehr als 100 Mitglieder aus zwölf Staaten, darunter Vertreter aus Österreich, Italien und Deutschland wie etwa die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer in Moskau.
Schneider betont, es gebe „unterhalb des politischen Radars“ in diesem Jahr mehrere gemeinsame Veranstaltungen, um etwa an der Standardisierung und Harmonisierung von rechtlichen Normen zu arbeiten. So könne etwa im Zollwesen Bürokratieabbau und eine Vereinheitlichung von Lieferdokumenten erreicht werden, um kleine und mittelständische Unternehmen künftig zu entlasten.
Langfristiges Ziel ist die Schaffung eines Freihandelsabkommens und visafreien Wirtschaftsraums für 650 Millionen Menschen zwischen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon und Wladiwostok im äußersten Osten Rußlands an der Pazifikküste. (st)
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