Budapest. Der ungarische Regierungschef Orbán hat einmal mehr mit einer unmißverständlichen Geste deutlich gemacht, daß er sich vor allem der Zukunft seines eigenen Volkes verpflichtet sieht. Er ließ jetzt eine Tafel an seinem Amtssitz anbringen, auf der sieben Regeln für den „Fortbestand des ungarischen Volkes“ eingraviert sind.
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Die sieben Sätze lauten demnach:
„ – Die Heimat besteht nur so lange, solange es jemanden gibt, der sie liebt!
– Jedes ungarische Kind ist ein neuer Wachtposten!
– Ohne Stärke ist die Gerechtigkeit nur wenig wert!
– Uns gehört nur das, was wir verteidigen können!
– Jedes Match dauert so lange, bis wir es gewinnen!
– Grenzen hat nur das Land, die Nation hat keine!
– Kein einziger Ungar ist allein!“
Orbán hatte diese Aussagen erstmals bereits im August des Vorjahres formuliert, als er in Budapest ein Denkmal zur Erinnerung an die Gebietsverluste Ungarns nach dem Ersten Weltkrieg einweihte. Damals hatte er sie als „Gesetze des Fortbestands und des Überlebens“ bezeichnet. Zugleich seien es die „mit Blut und Tränen“ errungenen Grundpfeiler der „ungarischen Nationspolitik des 21. Jahrhunderts“.
Die unabhängige Onlineplattform Telex.hu fragte in Orbáns Büro nach, ob die Tafel, die aussieht wie ein Spiegel, vom Regierungschef selbst angefertigt wurde oder ob er sie als Geschenk erhalten hat. Die Pressestelle verwies darauf, daß der „Spiegel“ ein „besonderes Souvenir“ sei, das die Fidesz-Partei zum 33. Jahrestag ihrer Gründung anfertigen ließ. „Wenn wir in den Spiegel schauen, können wir uns selbst und die sieben Gesetze der ungarischen Nationalpolitik sehen“, heißt es in der offiziellen Auskunft.
Orbán selbst postete am Donnerstag ein Bild der Tafel auf seiner Facebook-Seite. (mü)
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[…] Orbán läßt Regeln für den „Fortbestand des ungarischen Volkes“ gravieren: „Jedes ungarisch… […]
Ich muß gestehen, daß mir bei diesen sieben Sätzen die Tränen gekommen sind.
Bei uns in Deutschland wäre es absolut undenkbar, daß ein Regierungschef oder eine Regierungschefin eine Tafel mit solchen Sätzen an seinem Amtssitz oder an ihrem Amtssitz anbringen lassen würde. Denn zum einen sind unsere Regierenden kalt wie eine Hundeschnauze, und zum anderen würden solche Sätze als Ausdruck von Fremdenfeindlichkeit und rechtsextremer Gesinnung aufgefaßt werden.
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