Brüssel/Berlin/Moskau. Vor dem Hintergrund des aktuellen Impfdesasters in der EU wird der russische Impfstoff Sputnik V zusehends zum Politikum. Weil es Brüssel nicht gelingt, ausreichend Impfstoff für Europa zu organisieren, bietet sich das russische Präparat zumindest als brauchbare Ersatzlösung an – und einzelne EU-Länder wie Ungarn setzen Sputnik V auch längst ein.
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Jetzt hat sich sogar die Bundesregierung für die russische Alternative aus dem Fenster gelehnt und Vorgespräche für für Bestellungen des Impfstoffs ins Gespräch gebracht. Die EU-Kommission könne bereits jetzt Bestellwünsche der EU-Länder aufnehmen, auch wenn das Mittel noch nicht von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA genehmigt sei, heißt es aus Berlin.
Doch die EU-Kommission zeigt sich ablehnend. So meinte Binnenmarktkommissar Thierry Breton am Sonntag rundweg, daß die EU „absolut keinen Bedarf“ für „Sputnik V“ habe. Man könne bis Mitte Juli eine EU-weite Immunisierung mit Vakzinen aus europäischer Produktion erreichen, führte Breton an – was Beobachter angesichts des derzeitigen Durcheinanders für wenig wahrscheinlich halten.
Durch Bretons brüske Zurückweisung sah sich wiederum der russische Präsident Putin auf den Plan gerufen, der in einer Pressekonferenz dazu Stellung nahm. „Wir drängen niemandem etwas auf“, sagte der Kremlchef, der am Dienstag seine eigene Ankündigung wahrmachte und sich selbst mit Sputnik V impfen ließ. Putin betonte in diesem Zusammenhang erneut, daß die Impfung eine „freiwillige Angelegenheit“ sei. (mü)
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Das EU-Impfstoff-Desaster – wahrlich eine unendliche Geschichte!
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton lehnt den Erwerb des russischen Impfstoffs Sputnik V für den EU-Raum rundweg ab (Artikel). Dieser Impfstoff, der mittlerweile für große Teile der russischen Bevölkerung erfolgreich zum Einsatz kam, und der auch in Ungarn – obwohl EU-Mitglied – und in anderen Ländern verwendet wird, ist vom Vorsitzenden der Ständigen Impfkommission STIKO, Thomas Mertens, als „guter Impfstoff“ bewertet worden, weist also keine nennenswerten – wahrscheinlich gar keine – Nebenwirkungen auf. Selbst unsere EU-hörige Kanzlerin hält Sputnik V als „Ersatzlösung“ für geeignet (Sinngemäß aus Artikel). Und nun hat sich auch der Präsident der Russischen Föderation, Putin, mit Sputnik V impfen lassen, seine Tochter war neben unzähligen anderen Testperson.
Daß angesichts dieser Faktenlage Sputnik V von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA immer noch nicht zugelassen ist, zeigt in glasklarer Deutlichkeit, daß dieses Hinauszögern der Zulassung ausschließlich politische Gründe hat. Der Erwerb von Sputnik V aus Rußland – gewissermaßen als Notlösung des Impfstoff-Desasters – und gleichzeitig die Aufrechterhaltung der EU-Sanktionen gegen den Sputnik-V-Lieferanten – das würde wirklich nicht zusammenpassen!
Vor einiger Zeit habe ich auf diesem Forum die Frage gestellt „Brauchen die europäischen Nationalstaaten für ihr Wohlergehen die Europäische Union? – und diese Frage mit einem klaren Nein beantwortet. Dabei habe ich in erster Linie an das Unvermögen der EU gedacht, unsere Außengrenzen zu schützen. Aber würde in diesen Corona-Zeiten meine Antwort anders ausfallen? – Nein, absolut nicht!