Ost-Ausschuß der deutschen Wirtschaft: „Deutsch-russische Verständigung muß Staatsräson bleiben“

18. Oktober 2020
Ost-Ausschuß der deutschen Wirtschaft: „Deutsch-russische Verständigung muß Staatsräson bleiben“
Wirtschaft
2
Foto: Symbolbild

Berlin/Moskau. Der Ost-Ausschuß der deutschen Wirtschaft wirbt trotz politischer Spannungen für eine engere Kooperation mit Rußland. Das ist die wichtigste Botschaft eines Online-Treffens mit dem russischen Vizepräsidenten Andrej Beloussov und Spitzenvertretern weiterer russischer Ministerien. Auf deutscher Seite nahmen rund 25 Unternehmensvertreter an der Video-Konferenz teil.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

„Gerade in den gegenwärtig politisch komplizierten Zeiten halten wir als Ost-Ausschuß daran fest, den Dialog zwischen Deutschland und Rußland weiterzuführen und den Blick auf die Zukunftschancen unserer Zusammenarbeit zu richten“, erklärte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses Oliver Hermes in seiner programmatischen Botschaft.

Die angesammelten politischen Spannungen schlügen sich zunehmend auf wirtschaftliche Aktivitäten nieder, kritisierte er.

Angesichts der aktuellen politischen Turbulenzen hatte Hermes bereits in der vergangenen Woche dringend zu einer verbalen Abrüstung und einem konstruktiven Dialog aufgerufen: „Derzeit scheint es bei einigen Politikern und Medien einen Überbietungswettbewerb darin zu geben, wer die jeweils andere Seite noch plakativer angreifen kann. Dies ist weder im Interesse von 80 Millionen Deutschen und den über 140 Millionen Bürgern Rußlands, noch im Interesse Europas insgesamt.“

Es sei längst unübersehbar, daß die sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten angesammelten politischen Differenzen Menschen auseinandertrieben und den wirtschaftlichen Austausch zwischen der EU und Rußland zunehmend lähmten. „Wir befinden uns hier auf dem Weg in eine überaus gefährliche Sackgasse und müssen dringend umsteuern“, so Hermes. Kein Streit der Welt sei es wert, die deutsch-russischen Beziehungen zu Grabe zu tragen und auf eine Politik größtmöglicher Abschottung umzuschwenken. Ein „Zurück in den Kalten Krieg“ dürfe es niemals geben: „Eine Verständigung zwischen Rußland und Deutschland muß Staatsräson bleiben, für Berlin wie auch für Moskau.“

Der Ost-Ausschuß erwarte, daß Vertreter beider Länder nicht länger übereinander redeten, sondern sich unter Einbeziehung der EU schnellstmöglichst an einen Tisch setzten, um die bestehenden Differenzen Punkt für Punkt zur Sprache bringen. Dazu gehöre auch der aktuelle Fall Nawalny. Eine gemischte Untersuchungskommission aus deutschen und russischen Vertretern sowie Experten der OPCW solle eingesetzt werden, um den Fall transparent aufzuklären.

Der Ost-Ausschuß der deutschen Wirtschaft hat rund 350 Mitgliedsunternehmen und -verbände und wird von sechs Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft – BDI, BGA, Bankenverband, DIHK, GDV und ZDH – getragen. (mü)

Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!

Wer für die Krise gewappnet sein will, findet hier Informations- und Ausrüstungsmaterial:

https://netzladen.lesenundschenken.de/krisenbereit/

2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Würde es zu einem endgültigen Bruch zwischen Deutschland und Rußland kommen, wäre das nicht nur unglaublich dumm, sondern auch der Super-GAU für Deutschland! Und zwar nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Auch in kultureller Hinsicht hat Rußland unserem Deutschland viel zu geben, bspw. auf dem Gebiet nicht-klassischer Musik. In Deutschland sind heutige Unterhaltungsmusik und TV-Serien vielfach US-amerikanisch geprägt. In Rußland hingegen ist die Kultur weitgehend mit „Mütterchen Rußland“, das heißt mit der Heimat, verbunden; für das Gros der Deutschen ungewohnt, weil sie nichts anderes kennen.

    Kurz und knapp: Die Kultur ist in Rußland national ausgerichtet, hierzulande ist sie international, das heißt US-amerikanisch, orientiert.

  2. Scripted Reality sagt:

    Gerade deswegen werden Polen und die Ukraine als Blocker aufgebaut, denn wenn sich Rußland und Deutschland zu gut verstehen, dann klingeln in Warschau,Washington,Paris ,Brüssel und in einem anderen kleinen Staat die Alarmgloken.

    Der Goldesel könnte zusammen mit Rußland und China ausbüchsen, einen eigenen Verbund bzw. besondere Partnerschaft samt Handel ohne Dollar begründen, die den Einfluß der Transatlantiker gefährdet.

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert