Moskau. Rußland verlängert das Einreiseverbot für Ausländer auf unbestimmte Zeit – bis zu einer Besserung der Lage an der Corona-Front. Ursprünglich sollten die Sperren nur bis zum Donnerstag gelten. Es sei nicht möglich, ein Datum für ein Ende der Einschränkungen zu nennen, stellte Regierungschef Mischustin jetzt klar.
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Ausnahmen gebe es etwa für ausländische Spezialisten, die zur technischen Bedienung von Ausrüstungen nötig seien. Der Flugbetrieb mit dem Ausland ist weitgehend eingestellt.
Kremlchef Putin hatte wegen der Situation die arbeitsfreie Zeit in Rußland bis 11. Mai verlängert. Er räumte inzwischen Defizite im Gesundheitssystem ein. Viele Ärzte und medizinisches Personal klagen über fehlenden Schutz und Überlastung. In St. Petersburg hängten Menschen Bilder verstorbener Krankenhausmitarbeiter auf und stellten Blumen dazu.
Die Hauptstadt Moskau will nun auch Medizinstudenten im Kampf gegen Corona einsetzen. Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte an, daß sie mehr als 100.000 Rubel (umgerechnet rund 1250 Euro) für ihren Einsatz pro Monat erhalten sollen. (mü)
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Wer für die Krise gewappnet sein will, findet hier Informations- und Ausrüstungsmaterial:
Beim Thema „Corona-Krise in Rußland“ ist in deutschen Medien meist von Moskau und St. Petersburg die Rede. Weitaus dramatischer ist die Lage in den Provinzstädten. Ärzte und Pflegepersonal der dortigen Krankenhäuser sind der Verzweiflung nahe, es fehlt buchstäblich an allem, insbesondere Fachpersonal und Schutzkleidung. Ein Vergleich mit Tschernobyl drängt sich auf, wo seinerzeit die Feuerwehrmänner, bekleidet nur mit ihren regulären Schutzanzügen, in die hochradioaktiven Trümmer des explodierten Atommeilers geschickt wurden. Überlebt hat keiner von ihnen.
Altkanzler Gerhard Schröder hat in einer Berliner Tageszeitung die EU-Kommission nicht zum ersten Mal aufgefordert, die längst sinnlos gewordenen Sanktionen gegen die Russische Föderation endlich zu beenden. Noch immer rechtfertigt die EU-Führung ihre Sanktionen mit der „Annexion der Halbinsel Krim“. Daß es aber gar keine Annexion im klassischen Sinne war, sondern eine von der Mehrheit der Krim-Bevölkerung gewollte Eingliederung in die Russische Föderation, wird einfach nicht zur Kenntnis genommen!
Die Corona-Pandemie, unter der auch Rußland zu leiden hat, böte für die EU-Führung die Gelegenheit, aus ihrer Sanktionsroutine ohne Gesichtsverlust herauszukommen. Aber daß dies geschehen wird, daran habe ich meine Zweifel. Denn Vernunft und Einsichtsfähigkeit waren noch nie hervorzuhebende Charaktereigenschaften der EU-Entscheidungsträger!