Rote Zahlen aus der Metallindustrie: Viel mehr Kurzarbeit als erwartet

15. April 2020
Rote Zahlen aus der Metallindustrie: Viel mehr Kurzarbeit als erwartet
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Aus der deutschen Industrie werden herbe Nackenschläge infolge der Corona-Krise gemeldet. Laut einer Unternehmensbefragung, die der Arbeitgeberverband Gesamtmetall jetzt vorgelegt hat, ist die Kapazitätsauslastung der Betriebe in der Metall- und Elektroindustrie – darunter die Autoindustrie und der Maschinenbau – derzeit geringer als in der Rezession vor elf Jahren. Außerdem sind nun allein schon 1,2 Millionen Metall-Beschäftigte in Kurzarbeit. Das wären 250.000 mehr als damals. Bis Mai komme voraussichtlich noch einmal eine Million hinzu, erwartet der Arbeitgeberverband.

Damit würde es allein in der Metall- und Elektroindustrie, die vier Millionen Beschäftigte zählt, so viele Kurzarbeiter geben, wie die Regierung bisher für die ganze Wirtschaft erwartet hatte: Mitte März hatte sie mit Mehrausgaben von 10 Milliarden Euro für bis zu 2,35 Millionen Kurzarbeiter gerechnet.

Daß es mehr werden dürfte, hatten auch erste Daten der Bundesagentur für Arbeit gezeigt: bei ihr haben schon mehr als 650.000 Betriebe Kurzarbeit angemeldet – mehr als zehnmal so viele wie in der Finanzkrise.

Vor der Krise hatte die Bundesagentur Finanzreserven von 26 Milliarden Euro gehabt – also viel mehr als die bisher erwarteten Zusatzausgaben von 10 Milliarden Euro für Kurzarbeit. Mit den jetzt absehbaren Zahlen droht das Polster schnell dahinzuschmelzen.

Besonders hart trifft der Einbruch erwartungsgemäß die Autoindustrie: im ersten Quartal 2020 brach ihr Auftragsvolumen um 26 Prozent ein. Für die ganze Metall- und Elektroindustrie waren es nur minus 14 Prozent – auch weil eine Branche den Durchschnitt hebt: die Medizintechnik.

Dennoch fiel im April die Kapazitätsauslastung der insgesamt 7000 Metall- und Elektro-Unternehmen auf ein historisches Tief von 65 Prozent – zwei Prozent unter dem Tiefpunkt der Finanzkrise. Der Mai könne aber noch schlechter werden, warnt Gesamtmetall. (se)

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