AfD-Gesundheitspolitiker Stephan Bothe im ZUERST!-Gespräch: Regierungen handeln planlos und fahrlässig

24. März 2020
AfD-Gesundheitspolitiker Stephan Bothe im ZUERST!-Gespräch: Regierungen handeln planlos und fahrlässig
National
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Foto: Symbolbild

ZUERST!: Herr Bothe, wie beurteilen Sie das Krisenmanagement der Niedersächsischen Landesregierung angesichts der Corona-Epidemie?

Stephan Bothe (AfD): Um es mit einem Wort zu sagen: Dilettantisch. Den Fragen, inwieweit Niedersachsen für Corona und seine Begleiterscheinungen gerüstet ist, die unsere Fraktion bereits im Januar gestellt hatte und über die man sich seitens der Landesregierung geradezu lustig machte, hechelt man nun panisch hinterher. Damals hieß es, man wäre gut vorbereitet.

ZUERST!: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Versäumnisse der Landesregierung?

Stephan Bothe: Nun, wie gut man angeblich vorbereitet war, sieht man beispielsweise daran, daß die Landesregierung am 6. März eilig überplanmäßige Mittel in Höhe von 14,7 Mio. Euro zur Beschaffung von medizinischer Schutzkleidung bereitgestellt hat, um dann wenige Tage später, am 17. März, noch einmal ein Hals über Kopf zusammengeschnürtes, milliardenschweres Maßnahmenpaket draufzusatteln. Nachdem die Regierenden in Niedersachsen seit Januar also wertvolle Zeit verstreichen ließen, fällt ihnen nun im Angesicht des Ausmaßes der Krise ein, daß Schutzausrüstungen angeschafft werden sollten. Doch nun ist es beileibe zu spät. Weltweit ist ein Verteilungskampf um Schutzausrüstung und medizinisches Gerät ausgebrochen. Vor zwei Monaten hätte Niedersachsen vorbeugen können, doch die Ignoranz der Landesregierung verhinderte dies. Ein Versäumnis, das am Ende Menschenleben gefährden kann.

ZUERST!: Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang das Handeln der Bundesregierung?

Stephan Bothe: Da muß man leider eher von einem Nicht-Handeln sprechen, denn während alle Länder um uns herum konsequent handeln und eine weitere Ausbreitung des Virus durch Einschleppung verhindern, reisen weiterhin aus den am heftigsten betroffenen Ländern China, Italien und Iran Personen in Deutschland ein und müssen weder in Quarantäne noch werden sie anderweitig überprüft. Sie bekommen weiterhin nur einen lapidaren Fragebogen ausgehändigt. Das ist absoluter Wahnsinn! Der WDR berichtete kürzlich, daß die vielen Iraner, die derzeit nach Deutschland reisen, um hier mit ihren Verwandten das am 20. März beginnende iranische Neujahrsfest zu feiern, selber überrascht waren, daß sie nicht in Quarantäne mußten. Wenn also die Regierung so sorglos mit dem Thema umgeht, braucht sie sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung ebenso so sorglos agiert und Corona-Partys feiert, anstatt sich zu schützen.

ZUERST!: Wie lautet demnach Ihr Fazit über den Umgang von Landes- und Bundesregierung mit der Corona-Problematik?

Stephan Bothe: Auf Bundes-, wie auch auf Landesebene hat man es mit einer Fahrlässigkeit seitens der Verantwortlichen zu tun, die, wenn Sie mich fragen, kriminell ist! Wir befinden uns in einem dramatischen Wettlauf mit der Zeit und die Regierenden halten ständig an, um ihr hinterher zu schauen, während Sie wieder und wieder von ihr überrundet werden.

ZUERST!: Herr Bothe, vielen Dank für das Gespräch.

8 Kommentare

  1. hans sagt:

    Tja so ist es, wenn das „Pack=Volk“ Dilettanten als Regierung wählt dann braucht man sich über dilettantismus beim regieren nciht wundern.

    Das Volk ist doch selbst dran schuld, und vergisst alle 4 Jahre wer die Versager waren.

  2. Bernd Sydow sagt:

    Wenn ich die Möglichkeit hätte, dem AfD-Gesundheitspolitiker Bothe eine Frage zu stellen, dann diese:
    „Wann wird nach Ihrer Einschätzung, Herr Bothe, ein zugelassener Impfstoff gegen das Corona-Virus – die Testphase kann hierzulande Wochen, wenn nicht gar Monate dauern – zur Verfügung stehen?“

  3. Eidgenosse sagt:

    Naja, es muss wohl jeder inzwischen auf den Corona-Hype aufspringen, sonst verpasst er den Zug. Prof. Wieler vom RKI hatte gestern auf eine Frage bestätigt, dass das Durchschnittsalter der Verstorbenen COVID 19 Patienten in Deutschland bei 82 Jahren liegt. Auch bestätigte er, dass jeder Verstorbene, der dieses Virus in sich trägt, automatisch zu den COVID 19 Opfern gezählt wird. Wie wäre das 2017/2018 gewesen als etwa 25000 in Deutschland an der normalen Grippe starben? Unbestritten ist, dass (bisherige) Corona-Viren zu 10-15% an allen Grippen beteiligt waren. Folgerichtig hätte man damals auch alle Grippe-Toten in eine Corona-Toten Statistik einbringen müssen. Das ist aber nicht passiert weil man diese Patienten gar nicht auf spezielle Viren getestet hat. Ich möchte die Gefahr für ältere Menschen nicht kleinreden – aber war das nicht immer schon so?

    • Peter Behrendt sagt:

      Angesichts 2017/18 mit 25000 Opfern in Deutschland ist mir das aktuell ein Rätsel.Ich habe damals keine täglichen Toten- und Infiziertenmeldungen gesehen. Europa hatte damals ca. 70000 oder mehr Grippetote. Weltuntergang oder nur eine triste Wiederholung von 2017/18????

    • Bernd Gerkensmeier sagt:

      Hirschi, viele renommierte Virologen und Ärzte sagen genau Dieses!!
      Sie werden aber in unserer Öffentlichkeit nicht gehört. Die Beschneidung unserer Grundrechte, sowie die Ablenkung der Öffentlichkeit von anderen Themen und anschließend wird das Staatsversagen auf Corona geschoben. Dieses funktioniert weltweit. Angst macht die Heerde gefügig!!

  4. Peter Behrendt sagt:

    Naja, wenn man Polizei und Justiz an Personal etc. fast totspart. Sind Kliniken und deren Ausrüstung auch nicht weit. Wieviel Milliarden sind unnötig den Bach runter seit 2015 wegen „wir schaffen das“? 100 Milliarden??? Ein Drittel hätte es vor Ort auch getan.

  5. Wolfgang Schlichting sagt:

    Die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden, bei denen die Fragebögen eingelagert werden beschweren sich bereits über die Papiermassen, mit denen die Keller und Gänge in den Gebäuden zugestellt werden, Fakt ist auch, dass sich keine andere Behörde für die Fragebögen interessiert, bisher gab es 3 Fälle, in denen eingereiste Ausländer positiv getestet wurden, wer im Flugzeug neben den infizierten Personen gesessen hat, wurde anhand der Passagierlisten der Fluggesellschaften und nicht anhand der Fragebögen ermittelt.

    • Mitarbeiter von Behörden beschweren sich doch immer über die unzumutbare Arbeitsbedingungen. Versuchen Sie mal ein neues Auto bei ihrer Kommune zuzulassen. Wenn der Händler das nicht für Sie erledigt, dann warten Sie unter Umständen 2 Monate darauf.
      Und 3 Einreisende aus dem Ausland klingt auch nicht gerade nach viel.

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