Khartum: Wie der Sudan und die Türkei islamistische Terroristen nach Libyen schmuggeln
Die sudanesischen Medien diskutieren derzeit Informationen, wonach der sudanesische Geheimdienst im Jahr 2018 auf der Seite der Regierung der Nationalen Einheit Libyens (GNA) Al-Kaida-Kämpfer für den Krieg in Libyen rekrutiert hat. Am 12. Januar wurde ein Video-Interview mit einem sudanesischen Geheimdienstmitarbeiter in den sozialen Medien verbreitet. Ein sudanesischer Sicherheitsoffizier, der anonym bleiben wollte, sagte, die Kämpfer hätten eine dreimonatige Ausbildung in einem Lager im Nordsudan erhalten.
Der ehemalige Mitarbeiter des sudanesischen Geheimdienstes äußerte, daß sich in dem Lager 800 bis 1.000 Kämpfer befunden hätten, die nach der Ausbildung nach Libyen einsickerten. Die Mehrheit der Kämpfer seien Sudanesen gewesen. Nach Angaben des ehemaligen sudanesischen Geheimdienstmitarbeiters gehörten zu den möglichen zukünftigen Kommandanten des Lagers Khalifa Khadia, Osama al-Juwayli und Rauf Kara. Khadia ist in Libyen heute stellvertretender Sekretär der GNA-Regierung. Al-Juwayli ist ein weiterer bekannter Feldkommandeur, der mit der GNA in Verbindung steht. Seine Untergebenen sind der Massaker an Soldaten der mit der GNA konkurrierenden libyschen Nationalarmee (LNA) von General Chalifa Haftar beschuldigt worden. Auch in der Vergangenheit wurde Osama al-Juwayli in der Truppe des Feldkommandanten Wissam bin Hamid gesichtet, einem Militärkommandanten im Bengasi Rat der „Schura der Revolutionäre“, einem Bündnis radikaler sunnitischer Dschihad-Gruppen unter der Führung der Terrororganisation „Ansar al-Scharia“. Diese Gruppe ist dafür bekannt, daß sie den Angriff auf die US-Botschaft in Bengasi im Jahr 2012 organisiert hat. Rauf Kara ist der Anführer der bewaffneten salafistischen Gruppe RADA (Special Deterrence Force), die auch formell Teil der GNA-Truppeneinheiten ist. Rauf Kara kontrolliert zudem das Gefängnis von Mitiga, das für die Mißhandlung von Gefangenen und Häftlingen bekannt ist.
Am 14. Januar 2020 fand im Sudan ein Staatsstreichversuch von Mitgliedern des wichtigsten Geheimdienstes, des Muhabarat, statt. Nach dem Scheitern des Putsches erschienen im Internet Dokumente, die die Zusammenarbeit des sudanesischen Geheimdienstes mit den Al-Kaida-Terroristen anprangerten. Am 4. Februar dieses Jahres stellte ein Benutzer namens „Khaled Ismail“ Fotos von Dokumenten auf Facebook ein, die die Verbindungen zwischen der libyschen GNA und Al-Kaida bestätigten. So wurde in dem Dokument mit dem Titel „Bericht über die Interaktion zwischen Zellen der im Gebiet der Republik Sudan operierenden Terrororganisation Al-Kaida und libyschen Banden“ festgestellt, daß Al-Kaida aus dem Sudan ein Drittel aller Söldner ausmacht, die auf der Seite der GNA in Libyen kämpfen.
In den 1990er Jahren beherbergte der Sudan Osama bin Laden, den Gründer von Al-Kaida. Es gab im Land gleich mehrere terroristische Ausbildungsstätten. Es ist nicht daher überraschend, daß die sudanesischen Sicherheitsdienste gute Kontakte zu ehemaligen Mitstreitern bin Landes unterhielten und offenbar beschlossen, Geld zu verdienen, indem sie auf der Seite der GNA Islamisten für den Krieg in Libyen rekrutierten. Gleichzeitig wird die Beteiligung anderer Länder an dieser Operation nicht ausgeschlossen. Zunächst einmal sind die USA daran interessiert, das Chaos in Libyen aufrechtzuerhalten, auch als Druckmittel gegen Europa.
Ein anderes Dokument vom 12. Oktober 2018 ordnet den Transport von vier Gruppen von Kämpfern, insgesamt 300 Terroristen, vom Sudan nach Libyen aus dem Lager Shamali an. Die Veröffentlichung von Muhabarat-Dokumenten und die Aussagen des ehemaligen Geheimdienst-Offiziers lösten im Sudan starke Reaktionen aus. Prof. Ahmed Hassan, Experte für internationale Beziehungen und Politologe, sagte in einem Kommentar für die Sudan-Presse, er sei sich sich sicher, der ehemalige sudanesische Präsident Omar Bashir sei in einen Plan zum Transport von Terroristen nach Libyen verwickelt, weil er eng mit der Türkei und Katar zusammenarbeite.
Es gibt weitere Quellen, die die Verbindungen der GNA-Regierung des mit der von der Türkei vermittelten Al-Kaida bestätigen. So sagte der Vertreter der LNA, Brigadegeneral Ahmed al-Mismari, Anfang Februar, daß die Türkei etwa 1.500 bis 2.000 Terroristen Kämpfer aus Syrien nach Libyen gebracht habe. Ankara selbst verschweigt nicht, daß Militante aus Syrien nach Libyen verlegt werden.
Im August vergangenen Jahres sagte ein anderer Vertreter der LNA, Khalid Al-Mahjou, daß „Terroristen und Söldner“ aus der Türkei „über die libysche Fluggesellschaft Wings Airline, die dem islamistischen Militanten Abdelhakim Belhaj gehört“, überstellt worden seien. Im Februar berichtete die Associated Press, daß die Türkei Terroristen, die sowohl mit Al-Kaida als auch mit ISIS in Verbindung stehen, nach Libyen überstellt, um sich an den Kämpfen auf der GNA-Seite zu beteiligen.
Sogar Rami Abdurrahman, Direktor des in Großbritannien ansässigen syrischen Observatoriums für Menschenrechte, das normalerweise pro-türkische Kämpfer in Syrien unterstützt, bestätigte, daß sein Netzwerk mindestens 130 ehemalige Al-Kaida- und ISIS-Kämpfer unter den Verstärkungen identifiziert habe, die zur Unterstützung von Machthaber Fayez Sarradsch und seiner GNA-Regierung eingesetzt worden seien.
Libyen wurde nach dem Sturz von Oberst Muammar Al-Gaddafi zu einem Zufluchtsort und „Arbeitsfeld“ für Tausende einheimischer und ausländischer Terroristen. In Libyen entstand zudem ISIS, dessen Hochburg lange Zeit die Stadt Sirte war. Am 15. Februar 2015 wurde die Welt durch das von ISIS veröffentlichte Video von der Hinrichtung von 21 ägyptischen Christen schockiert.
Auch libysche Terroristen haben es nach Europa geschafft. Am 22. Mai 2017 sprengte sich der Libyer Salman Ramadan Abedi bei einem Konzert der amerikanischen Sängerin Ariana Grande in Manchester in die Luft. 22 Menschen wurden getötet.
Europäische Staatschefs treffen sich mit den Vertretern von GNA und erklären die Legalität oder die Anerkennung durch die UNO. Es ist jedoch diese Regierung, die zusammen mit ihren externen Sponsoren (vor allem der Türkei) eine neue Gefahr für Europa schafft, indem sie die Kämpfer der Terrororganisationen Al-Kaida und ISIS auf ihrem Territorium konzentriert. Sarradsch sieht derzeit in den Islamisten den letzten Strohhalm, um an seiner Macht festzuhalten, aber wohin werden sie nach dem Sturz seines Regimes gehen? Werden sie als „Flüchtlinge“ in Europa enden? (CF)
Bild: Libyens Machthaber Fayez Sarradsch
Bildquelle: (DOD photo by Air Force Tech. Sgt. Brigitte N. Brantley)
Warum werden eigentlich in den Medien die Al-Kaida- und IS-Menschenschlächter immer mit dem, durchaus ehrenvollen, Titel „Kämpfer“ bezeichnet und nicht mit den eher zutreffenden Begriffen „Mörder, Vergewaltiger, Schlächter“?
Kann man annehmen, daß unsere Kanzlerin, welche gerade den neuen Machthaber des Sudan empfing, eine Ahnung von diesen Vorkommnissen und Rankünen des afrikanischen Landes hat? Und wenn, welche Inhalte bzw. gemeinsame Interessen wurden in den Gesprächen in Berlin ausgetauscht?
Fassen wir zusammen:
Wie fast immer wenn es um Alkaida, ISIS (oder besser USIS?) geht,
führt auch hier die Spur nach Washington und in die Türkei.
Dass europäische Staatschefs gegen ihre eigenen Interessen
die islamistische Stadtregierung von Tripolis unterstützen,
bestätigt nur, dass es sich bei ihnen um US-Marionetten handelt.
Nach dieser „netten“ Einladung von 2015 sind doch diese Leute schon längst hier und bei ihren Glaubensbrüdern abgetaucht.
Später hören wir dann von den Schuldigen: „Das konnte doch keiner ahnen!“
Nachdem nun auch die Türkei durch die EU gesponsert wird, wissen wir doch, wo die Gelder hinfließen…