Irland: „Revolution an der Wahlurne“ – Linksnationalistische Sinn Fein mit „historischem“ Wahlsieg

10. Februar 2020
Irland: „Revolution an der Wahlurne“ – Linksnationalistische Sinn Fein mit „historischem“ Wahlsieg
International
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Foto: Symbolbild

Dublin. Die als linksnationalistisch geltende Partei Sinn Féin ist der große Sieger der gestrigen Parlamentswahlen in Irland. Mit 24,5 Prozent der Stimmen überflügelte die Partei die Regierungsparteien Fianna Fáil (22,2 Prozent) und Fine Gael (20,9 Prozent). Sinn-Féin-Frontfrau Mary Lou McDonald bezeichnete das Resultat eine „Revolution in der Wahlurne“.

Tatsächlich werten auch Politikexperten das Ergebnis als „historisch“, gar als „politisches Erdbeben“: „Bislang wurde die Politik des Landes seit der vollständigen Unabhängigkeit von Großbritannien stets von Fine Gael und Fianna Fáil dominiert. Nun betritt eine gleichwertige dritte politische Kraft die Bühne“, konstatiert „Die Welt“.

Doch die Regierungsbildung dürfte sich nun als schwierig erweisen, hatten die etablierten Parteien doch bisher eine Zusammenarbeit mit dem früheren politischen Arm der linksnational-terroristischen Untergrundorganisation IRA (Irisch-Republikanische Armee) abgelehnt. Sinn Féin-Parteichefin Mary Lou McDonald sieht sich trotzdem in der Verantwortung als stärkste Kraft die Koalitionsverhandlungen zu führen.

Jedoch hatte Sinn Féin bereits im Wahlkampf klargestellt, daß eine Regierungsbeteiligung nur dann eingegangen werde, wenn vereinbart würde, daß das irische Volk über die Wiedervereinigung mit dem unter britischer Besatzung stehenden Nordirland abstimmen könne. (se)

 

 

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