Anhaltende Proteste nach Flugzeugabschuß: Der Iran zwischen Militärdiktatur, US-Subversion und Demokratiebewegung

24. Januar 2020
Anhaltende Proteste nach Flugzeugabschuß: Der Iran zwischen Militärdiktatur, US-Subversion und Demokratiebewegung
International
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Foto: Symbolbild

Teheran. Der iranische Außenminister Zarif hat den USA vorgeworfen, für den irrtümlichen Abschuß eines ukrainischen Flugzeugs mit 176 Toten nahe Teheran mitverantwortlich zu sein. Zuvor hatten US-Zeitungen von einem Video berichtet, das zeigen soll, wie das Flugzeug von zwei iranischen Raketen abgeschossen wurde.

Konkret warf der iranische Chefdiplomat den USA vor, mit Ignoranz und Arroganz Chaos in der Region zu schüren. Den USA gehe es nur um ihre eigenen Interessen im Nahen Osten und ihre eigene Sichtweise.

Der in Osnabrück lehrende iranische Politikwissenschaftler Mohssen Massarrat hat mit Blick auf die anhaltenden Proteste im Iran zwei mögliche Zukunftsszenarien angedeutet: „Entweder errichten die mächtigen Revolutionsgarden in naher Zukunft eine Militärdiktatur, um ihre eigene Macht und die der religiösen Herrschaft zu retten“, schreibt Massarrat im Online-Portal „NachDenkSeiten“ („Die kritische Webseite“).

„Oder aber es kommt zu einer politischen Vernetzung zwischen den unzufriedenen Strömungen im Machtapparat des Systems selbst mit dem systemkritischen Widerstand. Letztere Alternative dürfte mit erheblich geringeren sozialen Kosten einhergehen und wäre (…) auch für die Demokratieentwicklung im Iran die eindeutig bessere Alternative. Eine demokratische Entwicklung im Iran und dessen Nachbarstaaten kann nur das Werk der eigenen Bevölkerungen sein“, stellt der iranische Politikwissenschaftler mit Blick auf anhaltende US-amerikanische Subversionsversuche fest. (mü)

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