London. Nach dem Anschlag mit zwei Todesopfern in London in Großbritannien hat sich die Terrrormiliz „Islamischer Staat“ IS zu der Tat bekannt und sich damit in Europa wieder zurückgemeldet. Gleichzeitig ist eine Debatte über die routinemäßige vorzeitige Entlassung von Häftlingen entbrannt. Der Attentäter Usman Khan, der am Freitag eine Frau und einen Mann auf der London Bridge tötete, war ein verurteilter Terrorist, der vorzeitig auf freien Fuß gekommen war.
Der IS beansprucht den Anschlag vom Samstag für sich. Der Täter gehöre „zu den Kämpfern des IS“ und sei Aufrufen zu Angriffen auf Bewohner jener Länder gefolgt, die der internationalen Anti-IS-Koalition angehören, erklärte „Amaq“, das Propagandaorgan des IS, am Samstag im Messengerdienst Telegram.
Die Entlassung Usman Khans vor rund einem Jahr war Medienberichten zufolge routinemäßig erfolgt. Nun sprach sich Premierminister Johnson bei einem Besuch am Tatort für härtere Strafen für Schwer- und Gewaltverbrecher und gegen vorzeitige Haftentlassungen aus. „Wir plädieren dafür, daß die Leute die Haftstrafe absitzen sollten, zu der sie verurteilt wurden“, sagte Johnson. Er lobte Einsatzkräfte und Passanten, die geholfen hatten, den Attentäter zu stoppen.
Bürgermeister Sadiq Khan von der oppositionellen Labour Party hinterfragte unterdessen, ob die zuständigen Behörden ausreichend Mittel zur Verfügung hätten, um gefährliche Personen zu überwachen. (mü)