Krieg im All: NATO erklärt den Weltraum offiziell zum neuen Einsatzgebiet

26. November 2019
Krieg im All: NATO erklärt den Weltraum offiziell zum neuen Einsatzgebiet
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Die NATO hat jetzt offiziell den Weltraum zum neuen Einsatzgebiet erklärt. NATO-Generalsekretär Stoltenberg teilte in Brüssel mit, die Außenminister des westlichen Militärbündnisses hätten den Weltraum als „Operationsbereich“ neben den bisherigen Einsatzbereichen Luft, Land, See und Cyberspace anerkannt. Der Weltraum sei „unentbehrlich für die Verteidigung und Abschreckung der Allianz“.

Im Juni hatten die NATO-Verteidigungsminister erstmals eine Weltraum-Strategie beschlossen. Das Bündnis will damit vor allem die eigenen Satelliten schützen. Eigene Waffen will die NATO aber angeblich nicht im Weltraum stationieren. Das Bündnis zeigt sich aber besorgt darüber, daß Länder wie China und Rußland Möglichkeiten zur Beeinträchtigung oder gar Zerstörung von Satelliten getestet haben (der NATO und insbesondere den USA liegen solche Bemühungen gänzlich fern).

Stoltenberg verwies darauf, daß derzeit rund 2000 aktive Satelliten die Erde umkreisten. Rund die Hälfte gehöre NATO-Ländern. „Anti-Satelliten-Waffen könnten Kommunikationswege ausschalten und andere Dienste, auf welche unsere Gesellschaften angewiesen sind, wie den Luftverkehr, Wettervorhersagen oder Bankgeschäfte“, sagte Stoltenberg.

Die NATO habe zwar nicht die Absicht, Waffen in den Weltraum zu bringen, erklärte er. Allerdings ist es ein offenes Geheimnis, daß auch NATO-Mitglieder wie die USA und Frankreich Weltraum-Waffen entwickeln. Beide Länder hatten im Sommer auch militärische „Weltraumkommandos“ aus der Taufe gehoben.

Im Jahr 2016 hatte das Bündnis bereits den Cyberspace neben den traditionellen Einsatzbereichen Luft, Boden und See zum eigenständigen Operationsgebiet erklärt. Seither können auch Hacker-Angriffe den Bündnisfall auslösen – eine brisante Regelung, weil solche Angriffe selten exakt nachweisbar und dem Urheber zweifelsfrei zuzuschreiben sind. (mü)

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