Grabschändung im Valle de los Caidos: Francos sterbliche Überreste wurden umgebettet

30. Oktober 2019
Grabschändung im Valle de los Caidos: Francos sterbliche Überreste wurden umgebettet
International
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Foto: Symbolbild

Madrid. Das ist kein Ruhmesblatt für die spanische Demokratie: die sterblichen Überreste des früheren spanischen Herrschers Francisco Franco (1892–1975) im „Tal der Gefallenen“ wurden jetzt nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten exhumiert.

Obwohl die Exhumierung im Inneren der Basilika auf Anordnung der spanischen Regierung nur im engsten Familienkreis und ohne militärische Ehren stattfand, berichtete das spanische Staatsfernsehen live vom Transport von Francos sterblichen Überresten zum Friedhof El Pardo-Mingorrubio am Nordrand von Madrid. Hier wurde der frühere „Generalissimo“ im Familiengrab neben dem Leichnam seiner Frau Carmen Polo beigesetzt.

Das Gefallenen-Ehrenmal im Valle de los Caidos vor den Toren Madrids soll nun nach dem Willen der sozialistischen Regierung Spaniens eine neue Bedeutung erhalten und in ein „Nationales Gedächtnis- und Dokumentationszentrum“ umgewandelt werden.

Dabei ist gigantische Mausoleum schon jetzt ein Denkmal der nationalen Versöhnung – Franco selbst hatte nämlich 1959 angeordnet, die sterblichen Überreste von im Bürgerkrieg Gefallenen beider Seiten aus ganz Spanien im Valle de los Caidos beizusetzen. 34.000 Gebeine wurden demzufolge in den Mauern und Seitenkammern der Krypta beigesetzt. Über dem Eingang zur Krypta der Basilika ist die Inschrift „Gefallen für Gott und Spanien. 1936-1939“ zu sehen. Franco wollte dies als Symbol für die Überwindung der Spaltung Spaniens verstanden wissen.

Anders als der „Caudillo“ darf der ebenfalls im Valle de los Caidos beisgesetzte Falange-Gründer Primo de Rivera nicht exhumiert werden. Er wurde 1936 von republikanischen Soldaten während des Bürgerkrieges hingerichtet. Die Regierung will seinen Leichnam nun zumindest in eine Seitenkrypta verlegen – aber die Umwidmung der Gedenkstätte in eines der üblichen linken Betroffenheits-Mahnmale dürfte so schwer werden. (mü)

Bildquelle: Wikimedia/SanchoPanzaXXI/CC BY-SA 4.0

Ein Kommentar

  1. Eidgenosse sagt:

    Franco machte nicht nur einen Fehler, aber immerhin konnte er sein Regime über 1945 hinaus retten. Und die jetzigen Besserwisser sollten sich überlegen, wer denn damals den untauglichen König einsetzte der wiederum das jetzige System in Spanien installierte? Ja, genau, es war Franco, der auch eine Falange hätte als Regierung einsetzen können. Tat er aber nicht in der Annahme, dass diese Versöhnung funktioniert. Tut sie nicht, die Linke hetzt weiter und weiter…….

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