Vathy/Samos. Nach den schweren Krawallen im Registrierlager von Samos hat die griechische Polizei jetzt zwölf Migranten festgenommen. Dreien davon – darunter einem 15jährigen – wird versuchter Totschlag vorgeworfen. Den anderen wird unter anderem Brandstiftung und Beteiligung an den Krawallen zur Last gelegt.
Die Ausschreitungen begannen am Montagabend letzter Woche nach einem Streit zwischen Migranten aus Syrien und Afghanistan in Vathy, der Hauptortschaft von Samos. Danach kam es im und um das Lager, das an einem Hang über Vathy liegt, zu neuen Schlägereien und Randale. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Krawalle zu beenden. Die Feuerwehr konnte erst am Dienstagmorgen die von Randalierern gelegten Feuer löschen.
Der Flüchtlingszustrom aus der Türkei zu den griechischen Inseln und damit auch in die EU dauert unvermindert an. Mittlerweile harren auf den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos mehr als 33.000 Menschen in überfüllten Lagern und anderen Unterkünften aus. Seit Jahresbeginn sind nach jüngsten Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) mehr Migranten (39.775) aus der Türkei auf die griechischen Inseln gelangt als im gesamten Vorjahr (32 494). (mü)
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