Türkische Truppen beschießen US-Truppen: Eine politische Botschaft aus Ankara?

16. Oktober 2019
Türkische Truppen beschießen US-Truppen: Eine politische Botschaft aus Ankara?
International
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Foto: Symbolbild

Ankara/Washington. Bei der aktuellen türkischen Militäroffensive im Norden Syriens hat es einen womöglich „politischen“ Zwischenfall gegeben: wie das US-Verteidigungsministerium bestätigte, sind in der Nähe der syrischen Grenzstadt Kobane US-Truppen von türkischer Artillerie beschossen worden. Dies sei in einem Gebiet geschehen, von dem die Türkei wisse, daß sich dort US-Soldaten aufhielten.

Es habe keine Verletzten gegeben, die US-Truppen hätten sich nicht zurückgezogen. Der Pentagonsprecher forderte die Türkei auf, alles zu vermeiden, was zu „sofortigen Verteidigungsaktionen“ führen könne.

Die am Donnerstag begonnene türkische Offensive richtet sich hauptsächlich gegen die kurdischen Milizen in der Region.

US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag nach einem Telefonat mit dem türkischen Staatschef Erdogan persönlich den Abzug von US-Soldaten aus dem syrischen Grenzgebiet zur Türkei bekannt gegeben. Dies war allgemein – auch in Ankara – so verstanden worden, daß Trump grünes Licht für die Militäroffensive gegeben hatte. Weil Trump mit seiner Ankündigung auch in seiner Umgebung zum Teil auf heftige Kritik stieß, sah er sich veranlaßt, der Türkei daraufhin offiziell anzudrohen, er werde die türkische Wirtschaft im Fall der angekündigten türkischen Offensive „auslöschen“. Beobachter wollen deshalb nicht ausschließen, daß der jetzt erfolgte Beschuß der US-Truppenteile auch eine politische „Botschaft“ an Washington sein könnte. (mü)

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