Streit um Jerusalem als Israels Hauptstadt: CDU-Bundestagsfraktion lehnt JU-Vorschlag ab

16. Oktober 2019
Streit um Jerusalem als Israels Hauptstadt: CDU-Bundestagsfraktion lehnt JU-Vorschlag ab
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Bei diesem Thema ist die Union-Bundestagsfraktion klüger als die AfD. Ihr stellvertretender Fraktionsvorsitzender Johann Wadephul hat jetzt in einem Presseinterview dem Vorstoß der Jungen Union eine Absage erteilt, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Die Junge Union war mit diesem Vorschlag auf ihrem „Deutschlandtag“ vorgeprescht.

Wadephul erklärte wörtlich: „Das ist gut gemeint, aber keine gute Idee.“ Die Bundestagsfraktion stehe vielmehr „hinter der Zwei-Staaten-Lösung“. „Das alles erreicht man nicht durch einseitige Maßnahmen, sondern nur durch einen konstruktiven Friedensprozeß“, fügte er hinzu. Auch der außenpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Jürgen Hardt (CDU), wies das Ansinnen der JU zurück. „Die Verlegung der Botschaft würde keine Probleme lösen, sondern könnte eher neue schaffen“, sagte er. Die einzig erfolgversprechende nachhaltige Friedensperspektive bleibe die Zwei-Staaten-Lösung.

Er sei im übrigen froh, daß sich die EU-Staaten geschlossen an diese Linie gehalten und auch dem Werben des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nicht nachgegeben hätten.

Auch die AfD, die sich nach den jüngsten Worten ihres Bundessprechers Meuthen als „durch und durch pro-israelische und pro-jüdische Partei“ sieht, hatte bereits wenige Monate nach ihrem Bundestagseinzug 2017 in einem Antrag gefordert, die Bundesregierung solle Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/Olaf Kosinsky/CC BY-SA 3.0 de (Bildformat bearb.)

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