Madrid. Neues im Fall Franco – der frühere „Caudillo“, der Spanien bis zu seinem Tod 1975 regierte, soll nun innerhalb der kommenden zwei Wochen exhumiert und aus seiner bisherigen Ruhestätte im Valle de los Caidos entfernt werden. Das teilte die stellvertretende spanische Regierungschefin Carmen Calvo jetzt nach einer Kabinettssitzung mit. Die Familie Francos werde 48 Stunden vor der Umbettung über das genaue Datum informiert.
Francos sterbliche Überreste würden bis spätestens 25. Oktober vom Mausoleum im „Tal der Gefallenen“ nordwestlich von Madrid auf einen Friedhof am Nordrand der Stadt überführt, erklärte Calvo.
Nach monatelangen Debatten hatte das Oberste Gericht in Madrid im September grünes Licht für die Exhumierung gegeben. Die Richter wiesen den Einspruch der Familie gegen den Plan der Regierung zurück, die Gebeine auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio beizusetzen. Sie wäre nur mit einer Bestattung in einem familieneigenen Grab in der Almudena-Kathedrale im Zentrum von Madrid einverstanden gewesen. Das lehnte die Regierung strikt ab.
Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte bereits kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni 2018 angekündigt, die Gebeine an einen anderen Ort bringen lassen zu wollen. Neben der Familie hatten sich auch konservative und rechtspopulistische Politiker gegen die Exhumierung ausgesprochen. (mü)
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