Washington. In der Ukraine-Affäre, deretwegen sich US-Präsident Trump derzeit mit der Möglichkeit eines Amtenthebungsverfahrens konfrontiert sieht, gibt es nun Hinweise darauf, daß noch ein zweiter Informant aus amerikanischen Geheimdienstkreisen interne Informationen über Trumps Kontakte zum ukrainischen Präsidenten Selenskyj an die Öffentlichkeit bzw. an Trumps Gegner im Lager der US-Demokraten gab.
Die Person wisse aus erster Hand über einige der Vorgänge Bescheid und habe bereits mit dem Chef der internen Kontrollbehörde der Geheimdienste gesprochen, sagte der Anwalt der beiden Whistleblower, Mark Zaid, jetzt dem Fernsehsender ABC.
Zuvor hatte die „New York Times“ berichtet, daß ein zweiter Beamter das Einreichen einer formellen Beschwerde beim Generalinspekteur der Geheimdienste erwäge. Trump schrieb am Samstagabend (Ortszeit), jetzt käme aus der ihm feindlich gesinnten Bürokratie offenbar ein weiterer Whistleblower „mit Informationen aus zweiter Hand“. Auf Twitter schrieb er: „Sollen sie nur kommen!“ Die Demokraten im Repräsentantenhaus haben wegen der Beschwerde des ersten Tippgebers die Vorbereitungen eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump eingeleitet.
Trump wird vorgeworfen, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj in einem Telefonat Ende Juli zu Ermittlungen gegen seinen Rivalen Joe Biden und dessen Sohn Hunter ermuntert zu haben. Die Demokraten sehen darin Trumps Versuch, die Wahl mit Hilfe einer ausländischen Regierung zu gewinnen. (mü)