Berlin. Das läßt tief blicken, was das Demokratieverständnis angeht: jetzt ist auch der vierte Kandidat der AfD für das Amt des Bundestags-Vizepräsidenten gescheitert. Der 73jährige Paul Podolay erhielt bei der Abstimmung im Bundestag 214 Stimmen, gegen ihn stimmten 397 Abgeordnete bei 33 Enthaltungen. Damit verfehlte Podolay das erforderliche Quorum von 355 Stimmen klar.
Anfang Juni war der vorherige AfD-Kandidat für den Posten des Bundestagsvizepräsidenten, Gerold Otten, im dritten Anlauf gescheitert. Im Bundestagsplenum verfehlte er abermals die nötige Stimmenzahl. Zuvor waren bereits die AfD-Kandidaten Albrecht Glaser und Mariana Harder-Kühnel jeweils drei Mal gescheitert.
Podolay wurde im Jahr 1946 in Preßburg geboren. Der gelernte Medizintechniker war von 1997 bis 2015 Mitglied der CSU. Im Jahr 2014 trat er als unabhängiger Kandidat der SaS-Partei in der Slowakei bei der Europawahl an. Seit 2015 ist er AfD-Mitglied, im Wahlkreis Erlangen kandidierte er als Direktkandidat. Laut Geschäftsordnung des Bundestags steht jeder Fraktion ein Sitz im Parlamentspräsidium zu. (se)
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