Washington macht Iran für Angriff auf Saudi-Ölraffinierie verantwortlich: Neue Eskalation am Golf?

19. September 2019
Washington macht Iran für Angriff auf Saudi-Ölraffinierie verantwortlich: Neue Eskalation am Golf?
International
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Foto: Symbolbild

Washington/Riad. Nach den Drohnenangriffen auf die größte Ölraffinerie Abkaik in Saudi-Arabien hat US-Präsident Donald Trump den Urhebern mit einem Vergeltungsschlag gedroht. Gleichzeitig stiegen die Ölpreise bereits deutlich an. In den ersten Handelsminuten nach den Angriffen waren die Preise für Öl bis zu 20 Prozent geklettert, bevor sie einen Teil des Anstiegs wieder abgaben. Zuletzt verteuerte sich ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent um 6,60 Dollar oder knapp elf Prozent auf 66,82 Dollar – und damit auf den höchsten Stand seit Mitte Juli.

Am Samstag hatte US-Außenminister Mike Pompeo den Iran für die Angriffe verantwortlich gemacht, obwohl sich davor die Huthi-Rebellen im benachbarten Jemen ausdrücklich dazu bekannt hatten. Auch die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition, die im Jemen die Huthi-Rebellen bekämpft, teilte mit, die Attacken seien mit iranischen Waffen durchgeführt worden. Teheran bestreitet jede Beteiligung.

Trump machte keine Angaben, wen die USA für den Urheber des Angriffs halten. Er orakelte aber auf Twitter: „Es besteht Grund zu der Annahme, daß wir den Täter kennen.“ Die USA stünden „Gewehr bei Fuß“ („locked and loaded“), warteten aber auf eine Bestätigung und auf Angaben der saudischen Führung, wen sie für den Angriff verantwortlich mache und unter welchen Bedingungen vorgegangen werden solle.

Der einflußreiche US-Senator und Trump-Vertraute Lindsey Graham sprach sich am Samstag bereits dafür aus, iranische Ölraffinerien anzugreifen. Ein solcher Schritt würde der Führung in Teheran „das Rückgrat brechen“, schrieb er auf Twitter.

Experten erwarten unterdessen weitere Turbulenzen an den Ölmärkten. Die Drohnenangriffe auf die größte Ölraffinerie in Saudi-Arabien haben nach offiziellen Angaben aus Riad zu einem drastischen Einbruch der Produktionsmenge geführt. Die Ölproduktion sei infolge der Attacken um 5,7 Millionen Barrel auf etwa die Hälfte des üblichen Volumens zurückgegangen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA. (mü)

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