Caracas. Prozeß für einen Putschisten: Venezuelas Generalstaatsanwalt hat ein Verfahren gegen den vom Westen unterstützten Putschisten Juan Guaidó angekündigt – wegen „Hochverrats“. Grund seien Pläne Guaidós, Venezuelas „historischen Anspruch“ auf das Gebiet Esequibo aufzugeben, sagte der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab am Freitag im Fernsehen. Dies komme dem Verbrechen des Hochverrats gleich.
Venezuela beansprucht das rohstoffreiche Gebiet von Esequibo, das rund zwei Drittel des Territoriums von Guyana ausmacht, für sich, ebenso wie das Meeresgebiet vor Esequibos Küste. Der Grenzverlauf wurde 1899 von einem Schiedsgericht festgelegt, wird aber von Caracas nicht anerkannt. Der Konflikt nahm 2015 neue Fahrt auf, nachdem in dem Meeresgebiet größere Ölvorkommen entdeckt worden waren.
Nach Angaben der Regierung wurde das Guaidó-Lager von US-Seite gedrängt, den Anspruch Venezuelas auf Esequibo aufzugeben und an multinationale Konzerne wie etwa ExxonMobil „auszuliefern“. Staatschef Maduro hatte daraufhin die Justiz aufgefordert, Ermittlungen gegen Guaidó einzuleiten. Washington warnt die legitime Regierung Maduro vor einer Verhaftung des Oppositionsführers. (mü)