Wenn Salvini Präsident wird: Tritt Italien aus dem Euro aus?

23. August 2019
Wenn Salvini Präsident wird: Tritt Italien aus dem Euro aus?
International
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Foto: Symbolbild

Rom. Italien stehen möglicherweise nicht nur Neuwahlen, sondern noch viel weiterreichende politische Weichenstellungen bevor. Jetzt hat einer der engsten Vertrauten des Lega-Vorsitzenden und italienischen Innenministers Salvini, der Wirtschaftsberater Claudio Borghi, in einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ deutlich gemacht, welche wirtschaftspolitischen Auswirkungen eine mögliche Wahl Salvinis zum nächsten italienischen Ministerpräsidenten haben könnte.

Borghi macht sich in dem Interview für einen Euro-Austritt Italiens stark. „Der Euro ist die falsche Währung für Italien“, sagte der Lega-Politiker. Er sei überzeugt davon, „daß der Euro-Austritt unserem Land guttäte“. Die Währung habe Italiens Wachstum behindert und nehme dem Land „die Freiheit, über unsere Finanzpolitik zu entscheiden“.

Tatsächlich gehörte der Euro-Austritt Italiens schon früher zu den konkreten Forderungen der Lega. Als die Partei im Sommer 2018 in die Regierung eintrat, legte sie die Kampagne jedoch auf Eis. Borghis Worte legen nun den Schluß nahe, daß die Partei die Forderung im Fall von Neuwahlen wieder in ihr Programm aufnehmen könnte. Borghi gilt als Vertrauter und wirtschaftspolitischer Vordenker Salvinis und war zudem Vorsitzender des Finanz- und Haushaltsausschusses im Parlament in Rom. Zu seinen weiteren Forderungen gehört etwa ein höheres Staatsdefizit.

Auf die Frage, ob Italien Mitglied der Eurozone bleiben solle, sagte Borghi in dem Interview:  „Das hängt vom Willen der EU und ihrer Mitgliedstaaten ab, richtige und intelligente Entscheidungen zu treffen. Wir suchen keinen Streit mit Brüssel. Aber wir werden uns auf nichts einlassen, was sich gegen die Interessen unserer Bürger richtet.“ (mü)

 

Bildquelle: Ministry of the Interior – https://www.interno.gov.it/it/ministero/matteo-salvini/CC BY 3.0 it

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