Wien. Weder den österreichischen Freiheitlichen noch Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache hat der sogenannte „Ibiza-Skandal“ offenbar geschadet. Sieben von zehn Wähler der Freiheitlichen wollen, daß Strache wieder in die Politik zurückkehrt. Das ergab eine für den „Standard“ durchgeführte Umfrage.
Allerdings stehen die FPÖ-Wähler mit diesem Meinungsbild allein da. Wie die Umfrage des Market-Insituts ergab, will zwar ein Großteil der FPÖ-Sympathisanten Strache zurück. Doch über alle Parteien gerechnet, gaben 73 Prozent aller Befragten an, daß Strache in Zukunft kein politisches Amt mehr ausüben sollte.
Besonders hoch ist – was nicht überrascht – die Abneigung bei den Grünen-Wählern. Aber auch bei der ÖVP herrschen Vorbehalte – nur jeder zehnte ÖVP-Wähler würde sich Strache wieder in der Politik wünschen.
Noch eine weitere Positionierung ist interessant – die große Offenheit der FPÖ-Wähler für eine künftige rot-blaue Regierung. Unter jenen Befragten, die sich Strache zurück in der Politik wünschen, ist eine große Mehrheit, die eine Zusammenarbeit mit der SPÖ für gerechtfertigt hält – nach den Erfahrungen mit der ÖVP, die die überaus erfolgreiche Koaltion mit den Freiheitlichen im Gefolge des „Ibiza-Skandals“ rasch und brüsk beendete, kein überraschender Befund. (rk)