Salé/Marokko. Andere Länder, andere Sitten. In Marokko wurden jetzt drei der Mörder zweier skandinavischer Rucksack-Touristinnen zum Tode verurteilt. Das entschied ein Gericht im marokkanischen Salé.
Im Dezember 2018 wurden zwei Rucksack-Touristinnen in Marokko brutal ermordet. Insgesamt 24 Männer wurden dafür vor Gericht gebracht. Die drei Hauptverdächtigen gestanden den Mord an den jungen Frauen aus Dänemark und Norwegen im Dezember.
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Dezember die Todesstrafe für Ejjoud und seine beiden Komplizen, den 33-jährigen Rachid Afatti und den 27-jährigen Younes Ouaziyad, gefordert. Die Staatsanwälte gehen davon aus, daß Ejjoud der Anführer des für die Morde verantwortlichen Dschihadistennetzwerks war.
Der Anwalt der dänischen Opferfamilie, Khaled El Fataoui, sagte der Nachrichtenagentur AFP vor der Urteilsverkündung: „Wir erwarten Strafen, die der Grausamkeit der Tat entsprechen.“
Die 24jährige dänische Studentin Luisa Vesterager Jespersen und ihre vier Jahre ältere norwegische Freundin Maren Ueland waren im Dezember beim Zelten im Atlas-Gebirge brutal ermordet worden. In einem nach dem Mord verbreiteten Video hatten die mutmaßlichen Täter dem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue geschworen. Ein weiteres Video zeigte die Enthauptung eines der beiden Opfer. Der Fall hatte in ganz Marokko für Entsetzen gesorgt.
Alle außer den drei Hauptangeklagten hatten sich während des Prozesses als IS-Anhänger bezeichnet. Für sie forderte die Staatsanwaltschaft Haftstrafen von mindestens 15 Jahren. Für Abderrahim Khayali plädierte sie auf lebenslange Haft. Der 33jährige Klempner hatte die drei Hauptverdächtigen begleitet, den Tatort aber kurz vor den Morden verlassen. (mü)
Die marokkanische Justiz ist offensichtlich ein Leuchtturmprojekt und ein Vorbild für Europa. Weiter so! Weg mit EU-Grundrechtecharta und Genfer „Flüchtlings“-Konvention.