San Bruno/Kalifornien. In den sozialen Netzwerken droht die nächste Zensur- und Löschwelle. Jetzt will Youtube nachziehen und am 22. Juli neue Richtlinien gegen „Haßreden“ und „Lügen“ in Kraft setzen. Aber schon jetzt schlug der neue Algorithmus zu: das Portal löschte ohne Vorwarnung den Kanal des unabhängigen Informationsportals NuoViso.TV.
Dadurch sei plötzlich die Arbeit von mehr als zehn Jahren und die Werbeeinnahmen durch knapp 170.000 Abonnenten verlorengegangen, reagierte der Gründer des freien Mediums, Frank Höfer, in einem Interview. Man sei sich auch nicht sicher, warum der Kanal gelöscht wurde – YouTube habe eine entsprechende Anfrage noch nicht beantwortet, so Höfer.
Ein Löschungsgrund könnten die neuen YouTube-Richtlinien sein, fügte Höfer hinzu. So sei das „Leugnen eines gut dokumentierten Gewaltereignisses“ ein Grund zur Löschung eines Kanals. Alternativ könnte es aber auch um die Anschläge vom 11. September 2001 gehen, über die bei NuoViso ebenfalls berichtet wurde, erklärte der NuoViso-Gründer.
In den sozialen Netzwerken solidarisierten sich auf die Löschung hin viele Betreiber freier Medien mit NuoViso. Viele sprachen von Zensur und Totalitarismus. NuoViso-Reporter Mark Hegewald erklärte, das Problem liege darin, daß die Gesellschaft den Fehler gemacht habe, ihre Kommunikation einem privaten Portal anzuvertrauen. „Wir haben den Fehler gemacht, uns keine (…) öffentliche Videoplattform zu schaffen“, so Hegewald. Deswegen müsse die Gesellschaft ihre Kommunikation zurückgewinnen. (rk)
Hat Youtube ein Monopol? Jeder ist ersetzbar!
Maulkörbe für das Volk!