Rom. Italien will beim EU-Außenministerrat ein Paket mit Vorschlägen zur Förderung der legalen Einwanderung nach Europa vorlegen. So sollen „humanitäre Korridore“ für Migranten eingerichtet werden, denen Asylrecht in Europa zugesprochen wird, forderte der italienische Außenminister Milanesi. Er setzte sich damit in gewisser Weise von Lega-Innenminister Salvini ab – dieser fährt einen harten Kurs in Sachen Zuwanderung, bekämpft allerdings in erster Linie die illegale Migration.
„Migranten mit Anrecht auf Asyl sollten auf sichere Weise nach Europa reisen dürfen, ohne Schlepper bezahlen zu müssen“, sagte der Außenminister der Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. Zugleich sollten in mehreren EU-Ländern „Freizonen“ eingerichtet werden, in denen die Migranten mit Asylrecht bis zu ihrer Umverteilung auf mehrere EU-Länder bleiben sollten. Die Vorstellung, daß alle geretteten Migranten automatisch nach Italien gebracht werden, müsse aber überwunden werden, sagte der Außenminister.
Wichtig sei, daß die EU Rückführungsabkommen mit den Herkunftsländern der Migranten abschließe. „Derzeit hat Italien nur wenige dieser Abkommen und mit vielen Einschränkungen abgeschlossen. Würde die EU diese Abkommen unterzeichnen, hätten wir bei den Verhandlungen viel mehr Gewicht“, kommentierte der Minister. (mü)