Tripolis. Nicht nur auf der „Balkanroute“ droht Europa der nächste „Flüchtings“-Ansturm. Auch im kriegszerstörten Libyen stauen sich Massen von Migranten und bereiten sich auf ihre Überfahrt nach Europa vor.
Obwohl seit Anfang des Jahres durch die strikte „Häfen dicht“-Politik von Italiens Innenminister Salvini weniger Menschen über das Mittelmeer aus Libyen kommen, gibt es ein riesiges Potential an Illegalen, die in Libyen auf die Weiterreise in Richtung Europa warten.
Die kürzliche Detonation einer Bombe in Tripolis, die vermutlich von Terroristen gezündet wurde, hat nahe einem Auffanglager ca. 44 Migranten aus der Sahelzone und Schwarzafrika getötet. Ereignisse wie dieses steigern den Ausreisedruck auf die Migranten in Libyen, trotz geringer Chancen auf Anlandung in Italien den Sprung nach Malta oder Spanien zu wagen. Etwa 660.000 Migranten sollen derzeit vor Ort auf gepackten Koffern sitzen. Ein Großteil von ihnen kommt aus zentralafrikanischen Ländern. (mü)