Rom. Wenn es um die Bekämpfung der illegalen Zuwanderung geht, kümmert sich der italienische Lega-Innenminister Salvini auch persönlich ums Kleingedruckte. Jetzt hat er in einem Schreiben Italiens Premier Conte zu einer „energischen Sensibilisierungsinitiative“ gedrängt, um die Niederlande zur Aufnahme der 43 Migranten an Bord des Rettungsschiffes „Sea-Watch 3“ aufzurufen. Das Schiff ist mit niederländischer Flagge im Mittelmeer unterwegs.
Salvini beklagte, daß Italien und Malta wegen ihrer geographischen Lage von der EU im Umgang mit dem Flüchtlingsnotstand allein gelassen worden seien.
Das Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea Watch hatte die Flüchtlinge am 12. Juni an Bord genommen. Es harrt nun in italienischen Gewässern vor Lampedusa aus, darf aber nicht anlegen. Zehn Migranten durften das Schiff am Wochenende aus medizinischen Gründen verlassen.
Salvini verfolgt erfreulich konsequent eine Politik der „geschlossenen Häfen“. Private Rettungsschiffe dürfen in Italien meist nicht einlaufen. Dafür hat in den letzten Wochen die Zahl kleinerer Boote zugenommen, die mit Migranten an Bord Süditalien erreichten. (mü)
Bildquelle: Ministry of the Interior – https://www.interno.gov.it/it/ministero/matteo-salvini/CC BY 3.0 it