YouTube grenzt die Meinungsvielfalt ein: Neue Zensurwelle angekündigt

9. Juni 2019
YouTube grenzt die Meinungsvielfalt ein: Neue Zensurwelle angekündigt
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

San Bruno/Kalifornien. Googles Videoplattform YouTube zieht die Zensurschraube weiter an und kündigte neue Einschränkungen der Meinungsfreiheit an. Jetzt teilte Google mit, man verbiete fortan Videos, die „diskriminierende Botschaften“ etwa über „Menschen bestimmter Herkunft und Religionen“ verbreiteten. Dazu gehörten etwa Videos, die „die Nazi-Ideologie verherrlichen“.

Erst Mitte Mai verpflichtete sich YouTube zusammen mit acht anderen Internetriesen – darunter der YouTube-Mutterkonzern Google, Facebook und Twitter – dazu, gegen Äußerungen von „Extremisten“ vorzugehen. Diese auch von mehrere Regierungen in Paris unterzeichnete Selbstverpflichtung wird als „Christchurch-Aufruf“ bezeichnet – nach der neuseeländischen Stadt, in der ein Attentäter im März bei einem Angriff auf eine Moschee 51 Menschen getötet hatte.

Google erklärte nun, man gehe einen weiteren Schritt, um „Haßreden“ von der eigenen Plattform zu verbannen. „Spezifisch verboten“ würden Videos, „die behaupten, daß eine Gruppe überlegen ist, um Diskriminierung, Abtrennung und Ausschluß auf der Basis von Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, Rasse, Kaste, Religion, sexueller Orientierung oder Veteranenstatus zu rechtfertigen“.

YouTube verbietet nun auch solche Videos, die „gut dokumentierte gewalttätige Ereignisse“ leugnen. Als Beispiel führt das Unternehmen neben dem „Holocaust“ das Massaker mit 26 Toten im Jahr 2012 an der Sandy-Hook-Grundschule im US-Staat Connecticut an. Kritiker behaupten hartnäckig, das Blutbad sei von Schauspielern vorgetäuscht worden, um eine Verschärfung der Waffengesetze zu erreichen.

Mit den jetzigen Neuerungen werden Google zufolge die Regeln gegen Haßbotschaften präzisiert oder verschärft. Die Umsetzung der neuen Zensurmaßnahmen soll dem Vernehmen nach in den kommenden Monaten graduell gesteigert werden. (mü)

3 Kommentare

  1. Dr. W. H. Greiner sagt:

    „Spezifisch verboten“ würden Videos, „die behaupten, daß eine Gruppe überlegen ist, um Diskriminierung, Abtrennung und Ausschluß auf der Basis von Eigenschaften wie Alter, Geschlecht, Rasse, Kaste, Religion, sexueller Orientierung oder Veteranenstatus zu rechtfertigen“.

    Dann löscht Youtube also ab sofort feministische Videos – oder habe ich da was falsch verstanden?

  2. heinz sagt:

    vergiss die tuben…es gibt vernünftigeres…löschen und weg.
    nur so kann man die tubenmacher abstrafen

  3. Eidgenosse sagt:

    Verfassungen – wurst, Meinungsfreiheit – ade, Demokratie – was ist das?, Völkerrecht – egal usw.
    Welcome new pretty world.

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