Pristina. Die frühere serbische Provinz Kosovo, die sich inzwischen – völkerrechtswidrig – als unabhängig deklariert hat, ist wieder einmal Schauplatz einer dramatischen Eskalation. Kräfte der Spezialeinheit der Kosovarischen Polizei Regional Operational Support Unit (ROSU) drangen am frühen Dienstagmorgen im nördlichen, von Serben besiedelten Teil der kosovarischen Stadt Mitrovica ein. Angeblich handelte es sich um eine Razzia gegen Schmuggler. Nach Angaben des serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic wurden bei der Aktion 23 Personen festgenommen, darunter auch serbischstämmige Polizisten. Die kosovarischen Beamten sollen gewaltsam vorgegangen sein: nach Medienberichten wurden etwa hundert Serben bei der Operation verprügelt.
Die russische Botschaft in Serbien forderte die unverzügliche Freilassung eines russischen Bürgers, der bei seiner Festnahme durch die kosovarischen Spezialeinheiten verletzt wurde. Sie bezeichnete die Festnahme des Russen Michail Krasnoschtschjokow, eines Mitarbeiters der UNMIK (Interimsverwaltungsmission der Vereinten Nationen im Kosovo), als „empörende Provokation“.
Wörtlich erklärte die russische Botschaft: „Wir verurteilen das Eindringen der kosovarischen Spezialeinheiten in die von Serben besiedelten Gebiete im Norden von Kosovo und Metochien. Das ist extrem gefährlich und widerspricht allen bestehenden Vereinbarungen.“
Auch das russische Außenministerium nannte die Festnahme des russischen Bürgers einen „himmelschreienden Akt“ und forderte die UN-Mission im Kosovo auf, erschöpfende Informationen zu dem Vorfall bereitzustellen. Das provokative Vorgehen der Kosovaren sei eine direkte Folge „des nachsichtigen Umgangs der EU und der USA“ mit der abtrünnigen Republik. „Die kosovarischen Politiker sind es inzwischen gewohnt, daß sie mit allen Provokationen durchkommen können“, heißt es weiter. Ein derartiges Vorgehen trage zur Volksverhetzung bei und mache die vieljährigen Bemühungen der Weltgemeinschaft für eine friedliche Lösung zunichte.
Der russische UN-Mitarbeiter ist inzwischen wieder freigelassen worden. (mü)
Langsam wird es Zeit, dass UN-Mitarbeiter die eigene Medizin zu kosten bekommen!