Washington. Die US-Behörden machen kein Hehl daraus, daß sie Staatsfeind Julian Assange, der im April gewaltsam aus seinem Asyl in der ecuadorianischen Botschaft in London geholt und verhaftet wurde, vernichten wollen. Nachdem Washington den WikiLeaks-Gründer bereits wegen Spionage angeklagt hat, hat jetzt ein Bundesgericht dem Justizministerium eine Anklageschrift mit insgesamt 18 Anklagepunkten abgegeben – das sind über den Spionagevorwurf hinaus 17 neue.
Assange wird nun unter anderem vorgeworfen, sich mit der Whistleblowerin Chelsea Manning „verschworen“ zu haben. Man habe Grund zur Annahme, daß das in der Absicht geschah, um mit diesen Informationen die USA zu „verletzen“ oder zum „Vorteil einer ausländischen Nation“.
Assange drohen pro Anklagepunkt bis zu 10 Jahre Gefängnis. Lediglich für die ihm ebenfalls zur Last gelegte „Verschwörung zum Eindringen in einen Computer“ gäbe es „nur“ fünf Jahre Haft. Das bedeutet, daß Assange im Mutterland der Demokratie zu einer Gesamt-Haftstrafe von 175 Jahren verurteilt werden könnte. (mü)
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