Harvard. Zuviel Migration gefährdet den Sozialstaat. Das ist nicht etwa eine „rechtsextreme“ Parole, sondern der Befund einer Studie dreier renommierter Ökonomen, Alberto Alesina, Elie Murard und Hillel Rapoport. Vor allem der an der US-Eliteuniversität Harvard lehrende Alesina gehört zu den Koryphäen der Wissenschaft. Rapoport lehrt an der Paris School of Economics in der französischen Hauptstadt, und Murard ist beim Institute of Labour Economics in Deutschland beschäftigt.
Die drei Wirtschaftswissenschafter haben für ihre Studie Daten aus 16 westeuropäischen Ländern – inklusive der Schweiz – ausgewertet. Dabei untersuchten sie zwei Arten von Daten: erstens solche aus Erhebungen zur Einstellung der im jeweiligen Land Geborenen zur Migration. Sodann verglichen sie diese Daten mit solchen zur tatsächlichen Zuwanderung.
Die Ökonomen konnten aufzeigen, daß die Bereitschaft der angestammten Bevölkerung zur Umverteilung umso stärker zurückgeht, je größer der Anteil der Eingewanderten in einer Region zugenommen hat. Am deutlichsten zeigt sich das dort, wo der Sozialstaat besonders stark ausgebaut ist: in den skandinavischen Ländern und in Frankreich.
Der Fokus der Erhebungen lag allerdings nicht bei den Ländern, sondern auf insgesamt 140 Regionen innerhalb der betrachteten Länder.
Untersucht haben die Ökonomen interessanterweise auch, welche Eigenheiten von Migranten und der im Inland geborenen die Bereitschaft zu einer Umverteilung besonders stark beeinflussen. So zeigen sie, daß die sinkende Bereitschaft zur Umverteilung stark von der Herkunft der Migranten beeinflußt wird: bei der Zuwanderung aus dem mittleren Osten und aus Nordafrika ist diese Bereitschaft mehr als dreimal kleiner als bei anderen Migranten. Umgekehrt ist die Umverteilungsbereitschaft bei Einwanderern aus ähnlichen Kulturen und mit einem ähnlichen ethnischen Hintergrund weniger negativ, ebenso bei solchen mit einer guten Ausbildung.
Und noch ein Ergebnis ist aufschlußreich, aber nicht überraschend: wer sich klar links einstuft, der ändert seine Bereitschaft zur Umverteilung auch bei starker Zuwanderung nicht. (mü)
und vergesse bitte der Schade fur die Natur nicht