Nach der Hysterie die Hetze: Neuseeländische Buchhandelskette nimmt rechten Publizisten aus dem Sortiment

25. März 2019
Nach der Hysterie die Hetze: Neuseeländische Buchhandelskette nimmt rechten Publizisten aus dem Sortiment
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Wellington. Neuseeland wird nach dem Anschlag von Christchurch von einer Welle vorauseilender islamophiler Unterwerfung heimgesucht. Nachdem die Bevölkerung unlängst aufgefordert worden war, aus Solidarität mit den Muslimen im Land freiwillig das Kopftuch zu tragen – auch Männer! –, setzt jetzt die Hetze gegen Andersdenkende ein.

Die größte Buchhandelskette in Neuseeland, Whitcoulls, hat nun die Bücher des kanadischen Psychologen und Rechtspopulisten Jordan Peterson aus dem Sortiment genommen. Auslöser dafür soll ein auch im Internet kursierendes Foto sein, das Bestsellerautor Peterson in Christchurch mit einem Fan bei einer Lesereise einen Monat vor dem Anschlag zeigt. Auf dem T-Shirt des Mannes steht zu lesen: „I‘m a Proud ISLAMAPHOBE“ – „Ich bin stolzer Islamophobiker“.

Die Buchhandelskette OMG zeigt sich gleichgeschaltet und politisch überkorrekt und ließ verlauten: „Als ein Geschäft, das seine Verantwortung gegenüber unseren Gemeinschaften sehr ernst nimmt, halten wir es für falsch, den Autor in diesen Zeiten zu unterstützen.“

Jordan Peterson soll laut der „New York Times“ der derzeit „einflußreichste Intellektuelle der westlichen Welt“ sein. Sein Bestseller „12 Rules for Life: An Antidote to Chaos“ („12 Regeln für das Leben – ein Gegenmittel gegen das Chaos“) hat sich seit Anfang letzten Jahres mehrere Millionen Mal verkauft. Seinem YouTube-Kanal folgen zwei Millionen Zuschauer. Seine Vorträge sind innerhalb von Stunden ausverkauft. (mü)

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